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Region Darwin

Romantische ursprüngliche Landschaft. Tropische Natur, exotische Flora (siehe Bilder).

Beste Reisezeit: Mai - Sept. (siehe Klima)

Reiserouten Northern Territorium

7-Tage-Tour im Geländewagen durch Sümpfe, Buschland und wilde Schluchten in den Nationalparks 'Kakadu', 'Katherine', 'Mataranka' und 'Litchfield'.

Die Route (1.864 km):

1. Tag: Darwin auf der Daly Street Richtung Flughafen verlassen. Daly Street geht direkt in den Stuart Highway (N 1) über. Nach 34 km links abzweigen in den Arnhem Highway Richtung Jabiru. Nach weiteren ca. 30 km direkt vor der Brücke über den Adelaide River: Imbiß und Bootsanleger für Flußrundfahrt zu den 'jumping crocodiles'. 12 km hinter 'Bark Hut Inn' schlecht beschilderter Abzweig nach rechts in eine Gravelroad. Nach 101 km auf diesem Weg Einmündung in den Kakadu Highway. Nach links, 10 km weiter in Richtung Jabiru, dann wieder nach links der Beschilderung 'Yellow Water Billabong' folgen (~ 6 km).

2. Tag: Bootsfahrt auf dem Yellow Water Billabong, Fahrt nach Jabiru und zu den Nourlangie Rock.

3. Tag: Von der Einmündung der Stichstraße aus Cooinda in den Kakadu Highway sind es 8 km in Richtung Jabiru, bis zum Abzweig der Gravelroad zu den Jim Jim und Twin Falls (große HinweisTafel). Diese Gravelroad führt ca. 50 km nach Süden (1 Std.), dann folgt nach einem steilen Anstieg ein ca. 10 km langer (30 Min.) Track mit einigen sehr sandigen Abschnitten (bis 30 m lang) und Geröll. Der Weg gabelt sich, führt nach rechts zu den Twin Falls und nach links zu einem 'Parkplatz'. Von hier sind es noch 30 Min. Fußweg durch die Schlucht des Jim Jim Creek bis zum Talende mit den Jim Jim Falls.

4. Tag: Auf dem Kakadu Highway nach Süden. Nach 57 km Durchquerung der Furt durch den South Alligator River. 31 km Gravelroad (Stand Sept. 1993) bis zum Abzweig zum Coronation Hill. Diesem Stichweg folgen bis zum Fuß der kleinen Gebirgskette. Gleich hinter der Brücke (nach ca. 26 km) links ab zum Gunlom Creek . Am Ende des Weges ist ein Parkplatz, von dem aus das Wasserloch unterhalb der Berge zu Fuß zu erreichen ist. Ein Fußweg führt auch in die Steilwand oberhalb des Wasserloches.

Bei Pine Creek mündet der Kakadu Highway in den Stuart Highway. Nach 49 km links ab zu den Edith Falls (20 km gut gepflegte Gravelroad). Nach Katherine sind es von diesem Abzweig noch 41 km gute Teerstraße.

5. Tag: Bootsfahrt durch die Schluchten des Katherine Gorge, Fahrt zu den Thermalquellen von Mataranka.

6. Tag: Zum Lichtfield Nationalpark nicht den Südzugang via Daly River Road benutzen (ein Hinweis über eine evtl. Sperrung steht erst nach ca. 100 km). 230 km asphaltierter Highway von Katherine bis zum Abzweig der Straße nach Batchelor. Nach 14 km erreicht man Batchelor. Von hier bis zu den Wangi-Wasserfällen sind es noch 66 km.

7. Tag: Batchelor - Darwin, 110 km.

 

Region Alice Springs/ Red Centre

Einmalig faszinierende Landschaft. Zerklüftete Felsformationen, ausgetrocknete Flußläufe, exotische Flora  (siehe Bilder).

Beste Reisezeit: April - Sept. (siehe Klima)

Reiserouten Northern Territory

7-Tage-Tour im Geländewagen (2072 km):

a) Westliche McDonnell Ranges, 334 km

In Alice Springs ist Startpunkt für einen Tagesausflug in die Westlichen McDonnell Ranges der große Kreisverkehr in der Ortstmitte. Über die Gleise der Eisenbahnlinie den Ort in westlicher Richtung auf dem Larapinta Highway verlassen. Alle Abzweigungen zu den landschaftlichen Höhepunkten (Simpsons Gap, Standley Chasm, Ellery Creek, Ochre Pits, Ormiston Gorge, Glen Helen) dieser Strecke sind ausgeschildert. Nach 54 km rechts in den Namatjira Drive abbiegen. Am Ende der geteerten Straße liegt Glen Helen.

b) Palm Valley, 307 km

Start am Kreisverkehr Richtung Westen. Larapinta Highway Richtung Hermannsburg. Nach 99 km Übergang der Teerstraße in Gravelroad. Bis zur Furt durch den Finke River sind es noch 35 km. Hinter dem Fluß links abzweigen zum Finke Gorge Nationalpark (nicht nach Hermannsburg abbiegen). Die nächsten 20 km folgt der Track zunächst durch Sand und Geröll dem ausgetrockneten Finke River, um dann über Felsplatten und Wasserlöcher bis zum Palm Valley zu führen (1 Std.).

c) Alice Springs  Kings Canyon, 369 km

Auf dem Stuart Highway Alice Springs nach Süden verlassen. Nach 140 km Abzweig einer Gravelroad zum Watarrka (Kings Canyon ) Nationalpark. Nach 11 km führt eine Stichstraße (Piste) zum 7 km entfernten Henbury MeteoritenKrater. Bis zur Wallara Ranch sind es 95 km anspruchsvolle Gravelroad. Die restlichen 101 km bis zur Kings Canyon Frontier Lodge sind asphaltiert, enthalten aber eine Unzahl 'floodways'. Kings Creek Campground am Eingang des Nationalparks, Ranger Station und Abzweig zum Kings Canyon passieren. Hotel liegt am Ende der Straße (Tankstelle).

d) Wanderung im Kings Canyon

e) Kings Canyon - Yulara, 343 km

Die Ernest Giles Road 101 km bis zur Wallara Ranch zurückfahren. Nach rechts in die Gravelroad (kann inzwischen asphaltiert sein) abbiegen. Nach 70 km erreichen Sie den Lasseter Highway. Nach 24 km Rastplatz mit Aussichtspunkt auf den Mt. Conner. Noch 125 km bis Yulara.

f) Uluru (Ayers Rock) und Olgas, 185 km

Der Aufstieg auf den Uluru ist nicht jedermanns Sache, aber der Blick vom 'Gipfel' lohnt die Strapaze. Eine Wanderung durch die eigentümliche Formation der Olgas sollte eingeplant werden (dann gleich frühmorgens).

g) Yulara  Alice Springs, 462 km

 

alternativ (gekürztes) 4TageProgramm (evtl. Flug bis Yulara):

1.Kings Canyon (2 Tage)

2.Uluru Nat. Park (Ayers Rock)

3.Olgas


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [Adelaide] [SA] [Queensland] [Victoria] [NSW] [Tasmanien]

Region Western Australia (Nord)

Einmalig faszinierende Landschaft, einsamer Busch, unendliche Strände. Zerklüftete Felsformationen, ausgetrocknete Flußläufe, exotische Flora. (siehe Bilder)

Beste Reisezeit: Im Norden Mai - Sept. (siehe Klima Darwin), im Süden Nov. - März (siehe Klima Perth)

23TageTour:

Im Buschcamper durch Westaustraliens unendliche Weiten.

Reiserouten West-Australien

1. Tag Darwin - Katherine - Victoria River (507 km) Verlassen Sie Darwin auf dem Stuart Highway (Nr. 1) nach Süden. Falls Ihnen der Sinn nach einem ersten australischen Frühstück steht, folgen Sie außerhalb der Stadt dem Reklameschild zum 'Boomerang Café'. Die Fahrt geht durch hügelige Landschaft mit leichtem Busch und Baumbestand. Straßenzustand und Verkehr bieten beste Gelegenheit, sich mit Fahrzeug und Linksverkehr vertraut zu machen. Nach 271 km überqueren Sie den Edith River. Kurz danach folgen Sie der Wegweisung zu den Edith Falls nach links. Ein Bad im klaren Wasser des kleinen Sees unterhalb des Wasserfalls ist eine köstliche Erfrischung. Nach weiteren 44 km erreichen Sie die Stadt Katherine. Hier finden Sie in Supermarkt und Tankstelle alles, um die Erstbestückung des Campers mit Lebensmitteln, Getränken und vor allem Eis vorzunehmen. Direkt im Ortskern zweigt der Victoria Highway nach Kununurra ab, auf dem Sie dann nach weiteren 192 km Ihr heutiges Tagesziel, das Camp 'Red Valley' am Victoria River (gleich nach der Brücke links) erreichen.

2. Tag Victoria River - Kununurra (316 km)

Durch den Canyon des Victoria River mit seinen roten Steilwänden starten Sie zur Fahrt durch eine wesentlich abwechslungsreichere Landschaft als gestern. Kurz hinter Timber Creek folgen Sie dem Lauf des hier schon recht mächtigen Victoria River. Dann tauchen immer öfter die für die Kimberleys typischen Flaschenbäume (Boab) auf. Auch das Landschaftsbild ändert sich grundlegend. Die Berge erscheinen fast ausnahmslos als flache 'Tafelberge', da dicke Gesteinsplatten die Erosion verhindern. Nach 267 km passieren Sie die Grenze zu Western Australia. Achtung: Die Einfuhr von Obst und Honig ist verboten, und es wird streng kontrolliert. Nach weiteren 15 km können Sie einen Abstecher zum Lake Argyl unternehmen. Dieser Stausee ist geschaffen worden, um das fruchtbare aber wasserarme Land in der Region um Kununurra künstlich zu bewässern. Das heutige Camp, der 'Kona Caravan Park', liegt im Westen der Stadt in landschaftlich schöner Lage direkt am Lake Kununurra. Buchen Sie gleich nach Ihrer Ankunft einen 2StundenRundflug (ca. 120 A$) zu den 'Bungle Bungle' für morgen früh, wenn Sie eine der beeindruckendsten Landschaften Australiens erleben wollen.

3. Tag Kununurra (21 km)

Hoffentlich haben Sie gestern die Uhren richtig gestellt, denn zwischen Northern Territory und Western Australia gibt es eine Zeitverschiebung von 0,5 oder 1,5 Stunden, je nach Jahrezeit. Ein Bus holt Sie am Camp ab, wenn Sie den Rundflug unternehmen wollen. Aus der Luft erleben Sie die landschaftliche Vielfalt am Ord River . Es geht zunächst über die Plantagen rund um Kununurra, über das Tal des Ord River mit dem Lake Kununurra und über den mit seinen vielen Seitenarmen weit ins Land reichenden Lake Argyle und das riesige Loch einer Diamantenmine, ehe in der Ferne die ersten so fremdartig wirkenden Bergkegel der Bungle Bungle auftauchen. Nach der Rückkehr sollten Sie sich etwas in der kleinen aufstrebenden Stadt umsehen und sich im Polizeirevier nach dem Zustand der Gibb River Road erkundigen. Eine Wanderung im nahegelegenen Hidden Valley bietet  aus nächster Nähe einen unmittelbaren Kontakt mit Bergformationen, wie Sie sie heute morgen in den Bungle Bungle gesehen haben. Der Park des Caravanplatzes bietet viele Möglichkeiten, in all' den exotischen Bäumen die einheimische Vogelwelt zu beobachten. Mit einem Bad im Lake Kununurra werden Sie dann sicher einen interessanten Tag beenden.

4. Tag Kunnunurra - Durack River Homestead (185 km)

Über den Ord RiverDamm verlassen Sie Kununurra in Richtung Wyndham und durchqueren dabei noch einmal die großen Plantagen rund um die Stadt. Nach 51 km zweigt nach links die Gibb River Road ab. Nehmen Sie sich Zeit, die Hinweisschilder am Anfang der Straße zu lesen. Dann heißt es: alle Fenster schließen, Klimaanlage auf Außenluft stellen, den Vierradantrieb aktivieren und falls nicht schon geschehen, alles Gepäck 'rüttel und hüpfsicher' verstauen! Es folgen 125 km, die Ihnen ein absolut neues Fahrgefühl vermitteln werden, falls Sie das erste Mal in Australien sind. Dazu gehört auch die Durchquerung einer Furt durch den Pentecoast River. Wieviel Wasser der Fluß führt, hängt allerdings sehr von der Jahreszeit und dem letzten Winter ab. Die 'gravelroad' ist stellenweise in recht miserablem Zustand, und die Querrillen im Waschbrett erreichen 10 cm Tiefe. Aber auch Sandlöcher, speziell in und hinter Kurven, verlangen volle Konzentration. 'Jack's waterhole', das ist die Markierung zur Durack River Homestead. Hier finden Sie unmittelbar am Fluß unter riesigen 'paperbark'Bäumen einen schönen Platz für die Nacht (mit Duschen und WC) inmitten einer einzigartigen Natur.

5. Tag Durack River Homestead - Mount Barnett Homestead (238 km)

Auch heute geht die Fahrt recht langsam voran. Ob Sie die ersten 30 km bis zur Furt durch den Durack River River in weniger als 1 Stunde schaffen, hängt wesentlich davon ab, wann der 'grader' das letzte Mal die Waschbrettpiste gehobelt hat. Die Landschaft ist durch den ständig wechselnden Bewuchs mit dichtem Buschwerk und hohen Eukalypten abwechslungsreicher als gestern. Kurz vor Ihrem Tagesziel gibt es noch einen Abzweig zum Barnett Gorge. Diesen 8 kmAbstecher können Sie sich sparen, denn am Ende erwartet Sie zwar ein felsiges Tal mit einem kleinen Pool, das aber durch wilde Camper in eine wahre Müllkippe verwandelt wurde. An der Tankstelle der Mount Barnett Homstead zahlen Sie die Campgebühren und erhalten Informationen für Wanderungen am Fluß, ehe Sie die letzten 7 km bis zu einem geradezu paradiesischen Campingplatz am Ufer des Manning River fahren. Achtung: Tankstelle und 'store' sind nicht durchgehend geöffnet und am Sonntag gänzlich geschlossen! Wenn Sie Glück haben, finden Sie einen freien Platz unter einem riesigen Boab. Das 'Badezimmer' ist der von tropischer Vegetation eingerahmte und inmitten riesiger Felsbrocken liegende Pool, auf dem an flachen Stellen lila Seerosen blühen. Hinter dem See beginnt ein ca. 4stündiger Wanderweg durch die wilde Landschaft der Berge und Klippen am Flußufer. Das Ziel sind Pools mit kristallklarem Wasser im Manning Gorge, einer faszinierenden Felsschlucht.

6. Tag Mount Barnett Homestead - Winjana Gorge Nat. Park (231 km)

Nach 40 km erreichen Sie heute morgen einen Abzweig zur Adcock Gorge. Fahren Sie die 4 km bis in diese wunderbare Schlucht. Dann geht es weiter auf dem roten Band der Gibb River Road. Nach 19 km führt ein Weg zur Mount House Station mit Tankstelle und 'store'. Bald wird die Landschaft erneut bergiger, es tauchen wieder die typischen Tafelberge auf, und Sie erreichen die King Leopold Ranges. Die Straße führt durch Täler und enge Schluchten. Folgen Sie am markierten Abzweig dem Weg in die Lennard River Gorge. Auch hier lohnt sich der grandiosen Landschaft wegen ein Abstieg in eine der Schluchten, die der Lennard River in das Felsmassiv gesägt hat. Nach weiteren ca. 60 km durchqueren Sie eine vom Wasser zerfurchte Hochebene und verlassen die King Leopold Ranges. Durch die Napier Downs und die Napier Ranges erreichen Sie nach 208 km erneut den Lennard River. Wenn im Pool unter der Brücke ausreichend Wasser ist, sollten Sie die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad wahrnehmen. Kurz hinter der Brücke zweigt dann links die Straße zum Windjana Gorge Nat. Park ab, und vor Ihnen liegen die letzten 21 km dieser Tagesetappe. Unmittelbar vor einer zerklüfteten  Steilwand am Ufer des Lennard River finden Sie dann, bereits im Nat. Park, ein schönes Camp mit schattigen Plätzen.

7. Tag Windjana Gorge Nat. Park - Fitzroy Crossing (180 km)

Ein Erlebnis besonderer Art ist ein morgendlicher Spaziergang durch die Windjana Gorge. Wandern Sie durch dichtes Gestrüpp wilder Passionsblumen, und beobachten Sie inmitten dieser tropischen Vegetation weiße Kakadus, taumelnde Schmetterlinge und die träge im Wasser treibenden Süßwasserkrokodile. Die heutige Tagesetappe führt zunächst durch abwechslungsreiches Bergland. Nach 38 km über staubige Piste mit Schotter und losem Sand auf allerdings festem Untergrund, erreichen Sie den Tunnel Creek Nat. Park. Haben Sie eine wasserdichte Taschenlampe im Gepäck? Dann steht einer Wanderung durch den teilweise brusthoch mit Wasser gefüllten 750 m langen Tunnel nichts im Wege. Die Süßwasserkrokodile sind harmlos und scheu, das sagen zumindest die Aussies. Die Fahrt setzen Sie fort durch flaches Busch und Grasland. Kurvenreich wird es noch einmal, wenn Sie die letzten Ranges vor dem Great Northern Highway überqueren. Am Ende einer langen schnurgeraden Piste stoßen Sie dann nach fast 800 km 'gravel road' auf den geteerten Great Northern Highway. Vergessen sie nicht, den 4WD wieder zu deaktivieren, das spart eine Menge Diesel. Biegen Sie nach links ab. Nach 46 km erreichen Sie Fitzroy Crossing. Am Ortseingang führt der erste Abzweig zum Geiki Gorge Nat. Park. Beschließen Sie den Tag mit einem kurzen Bootsausflug (Abfahrt 1500 Uhr) auf dem Fitzroy River, und genießen Sie die wilde Flußlandschaft mit ihren steilen Felswänden aus unmittelbarer Nähe. Im Nat. Park gibt es kein Camp, deshalb müssen Sie zurück nach Fitzroy Crossing. Folgen Sie weiter dem Highway Richtung Halls Creek. Außerhalb des Ortes finden Sie unmittelbar hinter einer Brücke die Fitzroy River Lodge mit einem ausgezeichneten weitläufigen und sauberen Campingplatz. Es ist genau die richtige Stelle, um sich vom roten Staub der letzten Tage zu trennen.

8. Tag Fitzroy Crossing - Broome (406 km)

Vor Ihnen liegt ein genüßlicher Fahrtag. Brechen Sie frühzeitig auf, und genießen Sie auch hier wieder das Gefühl, Australien gehöre Ihnen allein. Es geht durch flaches Grasland mit leichtem Baumbestand gen Westen. Den Reiz dieser Landschaft bilden die ständig wechselnden Farben der Bäume und Büsche, die das Landschaftsbild prägen. Termitenhügel in allen Größen, Farben und Formen und hin und wieder ein Boab, verstärken den Eindruck des Fremdländischen. Kein Haus, kein Dorf, das einzige Zeichen von Besiedlung ist ab und zu ein Wegweiser an einem roten Feldweg, der irgendwohin in die Prärie zu einer 'homestead' führt. Nach 220 km biegen Sie nach links ab. Vor Ihnen liegen weitere knapp 200 km bis Broome. Einen Eindruck von den in der Regenzeit niedergehenden Wassermassen vermittelt das Mündungsgebiet des Fitzroy River und einiger anderer nur während der 'wet' wasserführenden Flüsse. Am Roadhouse folgen Sie der Beschilderung nach Broome und biegen nicht dem Highway folgend nach links ab. Die letzten 38 km sind wieder schnurgerade, wie am Lineal gezogen. Irgendwo in der Ferne verschmilzt die Straße mit dem Blau des Himmels. Broome ist ein hübsches kleines Städtchen, in dem man versucht, die chinesische Vergangenheit aus der Perlenfischerzeit zu aktivieren. Ihr Camp liegt außerhalb des Ortes. Folgen Sie der Beschilderung zum Cable Beach. Der Cable Beach Caravan Park liegt unmittelbar hinter dem gleichnamigen Hotel.

9. Tag Broome (34 km)

Heute haben Sie Zeit, sich von der Stimmung der zauberhaften kleinen Stadt einfangen zu lassen. Bummeln Sie durch's Chinesenviertel mit seinen kleinen Geschäften und vielen Restaurants in den liebevoll restaurierten bunten Häusern. Ein lohnendes Ausflugsziel ist auch Kap Gantheaume. Hier bilden rote Felsklippen, weißer Strand und das türkisblaue Wasser des Meeres eine faszinierende und unvergeßliche Kulisse. Der Höhepunkt eines Aufenthaltes in Broome ist aber der Strand am Cable Beach. Es ist ein unendlich erscheinender breiter Sandstrand, der zum Land hin von weißen Dünen begrenzt wird. Der Nordabschnitt ist für Autos freigegeben, und Sie können soweit fahren, bis Sie glauben, 'Ihr' Plätzchen gefunden zu haben.

10.Tag Broome (51km)

Noch ein Tag zur freien Gestaltung. Genießen Sie, was dieses Stückchen Erde zu bieten hat. Sie werden noch lange von Broome träumen. Am späten Nachmittag wechseln Sie das Camp. Fahren Sie durch Broome die Straße zurück, auf der Sie vorgestern gekommen sind. Nach einigen Kilometern zweigt eine breite 'gravelroad' rechts ab zum Bird Observatory Park. In diesem Park gibt es ein einsames kleines Camp mitten im Busch. Von hieraus können Sie zum Meer wandern und tausende von Watvögeln beobachten. Die Roebuck Bay ist Sammelpunkt für viele Zugvögel aus Sibirien auf ihrem Weg noch weiter nach Süden. Sie können auch eine der geführten Touren buchen (Büro montags geschlossen !). Eine Stunde im Vogelbeobachtungshaus des Parks gibt einen interessanten Einblick in die einheimische Vogelwelt.

11.Tag Broome - Wallal (378 km)

Die Fahrt geht heute zunächst durch sumpfiges Grasland, über dem die flimmernde Hitze steht und als Fata Morgana Wälder an den Horizont projiziert. Dann durchschneidet das graue Band des Highways mit seinen breiten rotsandigen Feuerschutzstreifen das Grün des Buschlandes wie mit dem Messer. Viele 30 bis 40 km lange Abschnitte ohne auch nur die kleinste Kurve sind sehr ermüdend und erfordern gerade wegen des geringen Verkehrs volle Konzentration. 40 km vor dem Sandfire Flat Roadhouse sind Sie dann mitten in der 'saltbush'Wüste. Die Straße flimmert in der Mittagsglut. Nach dem Roadhouse sind es dann noch 45 km, bis ein kleiner Sandweg nach rechts abzweigt, der zum Camp am Eighty Mile Beach führt. Ein lohnender Abstecher in die Einsamkeit. Der schöne und gepflegte Caravanpark liegt direkt hinter mächtigen Dünen, die den Blick aufs Meer verwehren. Wenn Sie die Dünen übersteigen, liegt Ihnen ein Paradies zu Füßen. 140 km flacher Sandstrand gehören Ihnen allein. Einen Sonnenuntergang in dieser Umgebung sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

12.Tag Wallal - Port Hedland (258 km)

Die nächsten 150 km durch niedrig bewachsenes Buschland sind recht monoton. Daß Sie unmittelbar der Küstenlinie folgen, erleben Sie eindrucksvoll, wenn kurz vor Pardoo Roadhouse noch einmal die strahlend weißen Dünen des Eighty Meile Beach herübergrüßen. Bald verändert sich dann das Landschaftsbild wieder, und im Süden tauchen Berge auf. Sie durchqueren brettebenes Grünland im Mündungsgebiet des De Grey River mit vielen von gewaltigen Wassermassen tief eingeschnittenen Flußbetten. Heute übernachten Sie im Hotel, da dies' die beste Gelegenheit ist, Ordnung zu schaffen für die nächsten Etappen abseits des Highways. Achtung: Moteleinfahrten haben selten die Höhe, die Sie für den Camper benötigen.

13. Tag Port Hedland - Millstream Nat. Park (295 km)

Zunächst führt die Strecke heute morgen wieder durch flaches Buschland. Aber schon nach ca. 80 km tauchen am Horizont die nächsten Berge auf, und bald sind Sie wieder im Bergland, und bei etwas Glück werden Sie bestimmt einige Adler sichten. Nach 178 km zweigt nach links eine 'gravelroad' nach Millstream ab. Achten Sie auf die Hinweistafel über offene und geschlossene Strecken! Die Berge, auf die Sie jetzt zusteuern, sind die Chichester Ranges. Sie bilden in ihrer Wildheit eine unbeschreibliche Kulisse. Am Python Pool sollten Sie eine kurze Pause einlegen. Ab hier ist die Straße plötzlich geteert, dafür aber nur einspurig (!). 10 km benötigt dieser kurvenreiche Weg, um die Ranges zu überqueren. Von der 'gravelroad' biegen Sie zunächst nach Millstream und dann, kurz vor dem Fortescue River, zum Crossing Pool ab. Unter riesigen 'paperbark'Bäumen, direkt am Fluß, finden Sie einen malerischen Campingplatz inmitten paradiesischer Natur. Auf einer Wanderung in Richtung 'homestead' können Sie die Faszination dieser fremdartigen Natur in sich aufnehmen (ca. 2 Std. hin + zurück). Ein Bad im kühlen Wasser des Crossing Pool sollten Sie sich auch nicht entgehen lassen.

14. Tag Millstream Nat. Park - Hamersley Range Nat. Park (283 km)

Heute morgen ist der See wieder einmal Ihr Badezimmer. Die Snap Gum Road führt durch die Berge direkt zur Millstream Homestead. Der frühe Morgen ist die beste Zeit für eine Rundwanderung durch eine einmalig schöne und romantische Wildnis. Nach 38 km sind Sie wieder auf der Durchgangsstraße. Rechts abbiegen nach Wittenoom. Die zum Teil rollfeldbreite Piste, durch eine abwechslungsreiche Landschaft, erlaubt flottes Fahren. Nach insgesamt 200 km erreichen Sie Wittenoom. Von hier führen 13 km geteerte Straße in die Wittenoom Gorge. Wieder zurück in Wittenoom folgen Sie der Wegweisung zur Yampire Gorge. Noch einmal müssen Sie rechts abbiegen, dann geht's hinein in den Hamersley Range Nat. Park. Sie fahren durch einen wahren Garten Eden, der eingerahmt wird von dunkelroten senkrechten Felswänden. Wenn Sie die Yampire Gorge passiert haben, ignorieren Sie nach einigen km den Abzweig zur Weano Gorge nach rechts und folgen dem nächsten Abzweig nach links zur Dales Gorge. Ihr heutiges Camp liegt links der Straße gegenüber dem Parkplatz an den Fortescue Falls. Die wunderbare Aussicht in die Dales Gorge können Sie bei einer Wanderung entlang der Rim hoch über dem Fortescue River genießen (Callitris Track, ca. 2 Std.).

15. Tag Hamersley Range Nat. Park - Nanutarra Roadhouse (450 km)

Heute benötigen Sie auch für die Morgentoilette Wasser aus den eigenen Vorräten. Fahren Sie zurück bis zum Abzweig zur Weano Gorge (falls Sie Wasser nachfüllen wollen, der Wasserbehälter ist von der Kreuzung aus zu sehen) und folgen diesem nach Westen. Lohnenswerter Abstecher zum Knox Gorge (nach 43 km). Den Höhepunkt der Welt der Schluchten erleben Sie am Oxer Lookout, wo drei der gewaltigsten Canyons aufeinanderstoßen. Folgen Sie jetzt der Beschilderung nach Tom Price und dann später nach Nanutarra. Nach ca. der halben Wegstrecke haben Sie wieder Teerbelag unter den Rädern. Ihr Camp finden Sie heute am Nanutarra Roadhouse.

16.Tag Nanutarra - Exmouth (294 km)

Nach 111 km auf dem North West Coastal Highway folgen Sie dem Abzweig nach Exmouth. Diese 'gravelroad' führt anfangs durch Busch und Weideland und dann durch Salzbuschwüste, bevor sie wieder in eine Teerstraße einmündet. Durch wellige Dünenlandschaft, aus der als höchste Erhebungen unzählige Termitenhügel aufragen, fahren Sie nordwärts. Hinter Exmouth, am Eingang zum Cape Range Nat. Park, liegt der Lighthouse Caravan Park (zunächst nur für 1 Nacht buchen!).

17.Tag Exmouth (137 km)

Erkunden Sie heute den Cape Range Nat. Park. Jeder Abzweig in Richtung Küste lohnt einen Abstecher. Den Höhepunkt bildet allerdings der Yardie Creek am südlichen Ende des Parks. Im Park finden Sie viele kleine Camps, die Ihnen die Möglichkeit bieten, unmittelbar in dieser unbeschreiblich schönen Szenerie zu übernachten. Wenn Ihnen der Sinn danach steht, bleiben Sie im Park, sonst müssen Sie abends zurück zum 'lighthouse'.

18.Tag Exmouth - Carnarvon (500 km)

Auf Ihrem Weg nach Süden bietet sich noch ein Abstecher zur Coral Bay an. Diese schöne Bucht mit weißem flachen Strand ist heute aber schon kein Geheimtip mehr. 25 km vor Carnarvon zweigt eine Straße in Richtung Küste zu den 'blowholes' ab. Unvermittelt nach Salzpfannen, Dünen und ausgetrockneten Lagunen taucht eine Felsküste auf, gegen die der Indische Ozean donnert und weiße Gischt über die Felskante treibt. Bei jedem gegen die Küste rollenden Brecher steigen aus vielen Löchern im Fels riesige Fontänen auf, ein faszinierendes Schauspiel. Fahren Sie zurück zum Highway. Wenn Sie den Gascoyne River überquert haben, befinden Sie sich in einer tropischen Oase. In einer dieser BananenPlantagen in Carnarvon liegt der Plantation Caravan Park, Ihre Station für diese Nacht.

19.Tag Carnarvon - Monkey Mia (354 km)

Der Highway verläuft recht nahe der Küste durch flache Salzbuschwüste. Nach 200 km, in Sichtweite des Overlander Roadhouse, zweigen Sie rechts ab nach Denham. Nach 86 km auf dieser Nebenstrecke verpassen Sie nicht den kleinen Wegweiser zur Shell Bay. Der Strand dieser kristallklaren Bucht besteht aus unzähligen blendend weißen Muscheln. Folgen Sie noch nicht dem Abzweig nach Monkey Mia, sondern fahren Sie erst nach Denham hinein, einem kleinen Fischerdorf mit ersten Ansätzen einer gepflegten TouristikAtmosphäre. In Monkey Mia ist Ihr Ziel das Dolphins Resort. Weiter flacher Sandstrand lädt ein zum Strandbummel und das seichte Wasser zum Schwimmen. Wenn Sie Glück haben, erscheinen schon heute Delphine am Strand.

20.Tag Monkey Mia - Kalbarri (418 km)

Pünktlich um 800 Uhr erscheinen die ersten Delphine. Es ist ein seltsames Schauspiel, diese wllden Tiere zu erleben, wie sie den Kontakt zum Menschen suchen. Versuchen Sie, vor den Reisebussen Monkey Mia wieder zu verlassen, auf der schmalen Straße zurück zum Highway ist Überholen so gut wie unmöglich. Ab Billabong Roadhouse verändert sich nach Hunderten von Kilometern durch Busch und Weideland wieder die Landschaft. Hohe Bäume und Büsche beleben das Landschaftsbild und rücken bis dicht an den Highway. Für Naturliebhaber beginnt jetzt ein einzigartiges Stück westaustralischer Landschaft. In allen Formen und Farben blühen sie links und rechts der Straße, die westaustralischen Wildblumen. Nach 334 km verlassen Sie den Highway wieder und folgen dem Abzweig rechts nach Kalbarri. Eine schöne Aussicht in's Tal des Murchison River haben Sie vom Hawks Head Lookout (4 kmAbstecher über Gravelroad). Der Tudor Caravan Park liegt in einem großen Eukalyptushain in Ortsmitte.

21.Tag Kalbarri - Carnamah (423 km)

Es sind nur 13 km zurück bis zum Abzweig der 'gravelroad' zu einem Aussichtspunkt hoch über der Murchison River Loop. Das goldgelbe Band des Weges schlängelt sich durch ein Meer blühender Büsche und Sträucher. Empfehlenswert ist es, vor Geraldton erneut vom Highway abzuzweigen und der Beschilderung 'towncentre' zu folgen. Die Innenstadt mit einer wunderbaren Kathedrale ist einen kleinen Umweg wert. Um dem jetzt merklich zunehmenden Verkehr auf dem Brand Highway auszuweichen und Muße zu haben für die Dinge links und rechts der Straße, biegen Sie hinter Dongara links ab in Richtung Mingenew. Die Strecke DongaraMingenewThree SpringsCarnamah führt durch abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern, Weiden, Wäldern, Seen und Sümpfen. In Carnamah finden Sie einen öffentlichen sauberen Caravanpark.

22.Tag Carnamah - Cervantes (347 km)

Links und rechts der Straße bilden breite Zonen ursprünglicher Vegetation eine natürliche Barriere gegen das kultivierte Land. Darüberhinaus vermitteln viele Landschaftsschutzgebiete einen Eindruck davon, wie es hier vor der Besiedlung ausgesehen hat. Nach 124 km biegen Sie in Moora ab Richtung Dandaragan. Auf dem Brand Highway geht's einige Kilometer nordwärts bis zum Abzweig nach Cervantes. Jetzt fahren Sie 50 km durch üppig wucherndes und in allen Farben blühendes Buschland mit vielen eingelagerten schneeweißen Sanddünen. Kurz vor Cervantes zweigt eine 'gravelroad' zum 15 km entfernten Nambung Nat. Park ab. Lassen Sie sich diesen abschließenden Höhepunkt einer Fahrt durch die beeindruckende Landschaft Westaustraliens nicht entgehen. Die gelbe Sandwüste der 'pinnacle desert' mit einem Wald steinerner Säulen in allen Größen und Formen ist besonders im Licht der milden Abendsonne ein Erlebnis besonderer Art. Das letzte Camp dieser Tour, der Pinnacle Car Park, liegt unter großen Bäumen direkt am Meer.

23. Tag Cervantes - Perth

Falls Sie nicht beschließen, die Pinnacles auch noch einmal im Licht der Morgensonne zu besuchen, sind Sie schon am frühen Vormittag im Weichbild von Perth. Umfahren Sie die City von Perth, und besuchen Sie die alte Stadt Fremantle. Viele Gebäude aus der Gründerzeit und buntes Treiben in und um die alten Markthallen bilden einen wunderbaren Kontrast zu den Tagen 'auf dem Lande'. In Perth empfiehlt es sich, zunächst das Gepäck in's Hotel und erst dann den Camper zum Vermieter zu bringen. Die Innenstadt von Perth mit ihrer Mischung aus altem viktorianischem Stil und modernen Glas und Betonbauten, ist gut zu Fuß zu erobern. Fahren sollten Sie allerdings mit der historischen Tram (ab Jetty) hinauf zum Kings Park. Perth und der Swan River liegen Ihnen zu Füßen.

(Alle jahreszeitlich bedingten Angaben beziehen sich auf den Monat Oktober. Straßenzustand: Oktober 1993)


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Nord] [Adelaide] [SA] [Queensland] [Victoria] [NSW] [Tasmanien]

Region Western Australia (Süd)

Der inzwischen dichter besiedelte Teil des australischen 'Wilden Westen' mit seiner aufstrebenden Metropole Perth. Imposante Gebäude aus der Gründerzeit in der Hafenstadt Fremantle. Malerische Küstenabschnitte, dichte Wälder mit riesigen Karri-Bäumen. Viele Nationalparks. Einmalige Wildblumenblüte im Frühjahr. (siehe Bilder)

Beste Reisezeit: Nov. - März (siehe Klima), (Wildblumenblüte: Sept./Okt.)

Reiserouten West-Australien

(A) 7-Tage-Programm Perth und der Südwesten Australiens (Süd), 1469 km:

1.Tag Perth - Fremantle, 19 km

Bummeln Sie durch die sauberen gemütlichen Fußgängerzonen und Passagen. Fahren Sie mit dem ShuttleBus hinauf zum Kings Park , die Aussicht auf Perth und den Swan River ist einzigartig. Fahren Sie in die Hafenstadt Fremantle (Markttage: Fr./Sa./So.) und lassen Sie sich von den pompösen Bauten aus der Kolonialzeit beeindrucken.

2.Tag Perth - Bunburry, 216 km

Fahren Sie auf der 'Old Coast Road' (1) nach Süden. Ab Rockingham verlassen Sie die Industriezone von Perth.  Lohnenswert ist ein Abstecher nach Mandurah. Weiter geht's dann durch eine flache Seenlandschaft. In Preston Beach können Sie direkt an's Meer fahren. In Bunburry führt eine Uferstraße direkt auf der Düne entlang, die den Strand vom Hinterland trennt. Genießen Sie den ausklingenden Tag bei einem Strandspaziergang am Indischen Ozean.

3.Tag Bunburry - Karri Valley, 238 km

Über Busselton und Nannup weiter bis Karri Valley durch ursprüngliche Landschaft mit dichten Wäldern und in allen Farben und Formen blühenden 'wildflowers'.

4. Tag Karri Valley - Albany, 325 km

In Northcliffe Abstecher durch Hochmoore an die Küste nach 'Windy Harbour'. Hier tost der Südpazifik mit gewaltigen Brechern gegen die einsame Küste. Auf der (10) erreichen Sie dann wieder die (1), die durch Wälder mit riesigen Yarrah und Karribäumen nach Walpole führt. Abstecher ins Tal 'Valley of the Giants '. Die Straße folgt jetzt der zerklüfteten Küste bis Albany.

5.Tag Albany, 96 km

Ein ganzer Tag für eine Fahrt in den auf einer Halbinsel liegenden Torndirrup Nationalpark. Jeder Abstecher zu den Naturschönheiten dieses Küstenabschnittes wäre einen Tag Aufenthalt wert.

6. Tag Albany - Katanning, 261 km

Wandern Sie durch die Einsamkeit der Porongorup Ranges, und besuchen Sie eines der kleinen Weingüter am Nordhang des Gebirges. Steigen Sie in den Stirling Ranges vom Parkplatz am Ende der Stichstraße zum Bluff Knoll ein Stück hinauf in die Berge, und nehmen Sie die Faszination der Berge und des Umlandes in sich auf.

7.Tag Katanning - Perth, 330 km

 

(B) 6-Tage-Programm Perth und der Südwesten Australiens (Nord), 1324 km:

1. Tag Perth, Fremantle, 19 km (wie Tour A)

2. Tag Perth - Cervantes, Nambung Nationalpark (Pinnacles, zugänglich nur Sept.  Nov.), 242 km

Verlassen Sie Perth nach Norden. Sie fahren durch die Weinanbaugebiete am Swan River. Besuchen Sie die Pinnacles im Nambung Nat. Park noch am Abend während des Sonnenunterganges.

3. Tag Cervantes - Geraldton, 284 km

Noch einmal zu den Pinnacles, aber bei Sonnenaufgang, wenn Ihnen das nicht zu früh ist. Nachmittagsbummel durch die alte Bischofsresidenz Geraldton.

4.Tag Geraldton - Kalbarri, 167 km

Steigen Sie aus, wann immer Ihnen der Sinn danach steht. Sie haben heute Zeit, sich ganz der einmaligen Natur hinzugeben. In Kalbarri sollten Sie noch bis zum 'Red Bluff', einer wilden Felsformation, fahren.

5. Tag Kalbarri Nationalpark (zugänglich Mai Nov.) - Geraldton, 167 km

Abstecher zu den Aussichtspunkten 'The Loop' und 'ZBend' oberhalb des Murchison River, bevor Sie den Rückweg antreten.

6. Tag Geraldton - Perth, 424 km


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [SA] [Queensland] [Victoria] [NSW] [Tasmanien]

Region Adelaide

Die Metropole Südaustraliens liegt direkt am Meer und lebt von ihrem attraktiven Hinterland. Abwechslungsreiche reizvolle Landschaft mit vielen Dörfern, Kleinstädten und Weinanbaugebieten. Mündungsgebiet des Murray River. Vorgelagerte Insel 'Kangaroo Island' mit ursprünglicher Landschaft. (siehe Bilder)

Beste Reisezeit: Nov. - März (siehe Klima)

Reiserouten Süd-Australien

11-Tage-Programm:

1. Stadtbummel (1 Tag)

Bummeln Sie durch die Geschäfte und Passagen der attraktiven Fußgängerzone. Wandern Sie durch die Parkanlagen am Torrens River. Fahren Sie hinaus nach Glenelg, dem Gründungsort und Ausgangspunkt für die Besiedelung Südaustraliens. Bei einem abendlichen Abstecher in die nahen Berge liegt Ihnen die Glitzerwelt der Stadt wie ein funkelnder Teppich zu Füßen

2. Ausflug nach Kangaroo Island (4 Tage, 770 km)

Fliegen Sie auf die romantische Insel direkt vor der Küste. In 20 Min. sind Sie auf einem Kleinod. Träumen Sie in einsamen Buchten (Hanson Bay) und auf den steilen Klippen im Norden und Südwesten des Eilands. Beobachten Sie Seelöwen und Mähnenrobben in ihrer natürlichen Umgebung. Besuchen Sie einen der ältesten australischen National Parks, den Flinders Chase Nat. Park (Admirals Arch, Remarkable Rocks), mit seiner exotischen Vegetation und Fauna. Fahren Sie zum riesigen Strand an der Ostküste (Dudley Halbinsel), oder sitzen Sie einfach einige Stunden auf der Terrasse Ihres Hotels und lauschen den Stimmen der Natur.

3. Rundfahrt Barossa Valley - Murray Bridge - Coonawara - Kingston SE - Victor Harbor (6 Tage, 1409 km)

Saubere kleine Weinorte reihen sich in Australiens bekanntestem Weinbaugebiet aneinander. Besuchen Sie eines der Weingüter oder Schlösser (z. B. Schloß Yaldara) zu einer Weinprobe. Über Mt. Pleasant fahren Sie ins Tal des Murray River , den Sie mit der Fähre bei Mannum überqueren. Zunächst bis Murray Bridge und dann bis Tailem Bend fahren Sie nahe dem Murray River nach Süden. In Keith verlassen Sie den Dukes Highway nach Naracoorte und Coonawara/ Penola. In Coonawara haben Sie wieder Gelegenheit, Köstlichkeiten aus australischem Weinanbau zu genießen.

Etwas über 100 km gen Westen stoßen Sie wieder an die Küste. Über Robe gelangen Sie nach Kingston S.E., dem südaustralischen Zentrum der Hummerfischerei. Bestellen Sie Ihren 'lobster' möglichst schon telefonisch am Tag vorher, wenn Sie sicher sein wollen, daß die Hotelküche Ihnen am Tag Ihrer Ankunft diese Köstlichkeit auch servieren kann. Ein Spaziergang am schier endlosen Strand von Kingston wirkt sicher recht appetitanregend.

Folgen Sie dem Princess Highway weiter der Küste entlang. Bei Meningie erreichen Sie die Seen und Salzsümpfe des Murray River Mündungsgebietes. Bei Wellington setzen Sie noch einmal mit der Fähre über den mächtigsten Fluss Australiens. Victor Harbor ist ein herrlich gelegener Bade und Erholungsort auf der Kangaroo Island vorgelagerten Fleurieu Halbinsel. Der Rückweg nach Adelaide ist in knapp einer Stunde zu bewältigen.


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [Adelaide] [Queensland] [Victoria] [NSW] [Tasmanien]

Region South Australia

Abgesehen von der Region um Adelaide ursprüngliche Outback-Landschaft. Riesige Sand- und Geröllwüsten und Salzseen. Exotische Flora und Fauna im Flinders Nationalpark. (siehe Bilder )

Beste Reisezeit: Sept. - April (siehe Klima)

Reiserouten Süd-Australien

1. Mit dem Pkw von Adelaide in die Flinders Ranges.

Folgt in Kürze!

 

2. Abgesoffen in der regenärmsten und tockensten Wüste Australiens.
-Mit Zelt und Landcruiser in die Simpson Desert-

 

 

Folgt in Kürze!

 

 

 


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [Adelaide] [SA] [Victoria] [NSW] [Tasmanien]

Region Queensland

Die Hauptattraktion ist das über 2.000 km lange der Küste vorgelagerte Great Barriere Reef. Viele einsame Inseln, z. T. mit tropischen Regenwäldern. Im Hinterland (dem Tafelland) noch viele unerschlossene dichte Wälder. Tropische Natur, exotische Flora. Vielfältige Baderegionen mit langen Stränden. (siehe Bilder)

Beste Reisezeit: April - Dez. (siehe Klima)

Reiserouten Queensland

Eine Busreise zur Einstimmung auf Australiens Osten.

 

 

 

 

Folgt in Kürze !

 

 

 

 


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [Adelaide] [SA] [Queensland] [NSW] [Tasmanien]

Region Victoria

Der am dichtesten besiedelte Teil Australiens mit den höchsten Bergen des Kontinents. Viele Relikte aus der Pionierzeit der ersten Besiedlung durch Sträflinge und freie Siedler. Aus den schneebedeckten Bergen bahnt sich der Murray River, Australiens zweitlängster Fluß, seinen Weg nach Westen. Außerhalb der Ballungszentren romantische kleine Siedlungen. (siehe Bilder)

Beste Reisezeit: Okt. - April (siehe Klima)

Reiserouten Victoria

6-Tage-Tour (Teil einer Küstentour Sydney - Adelaide)

`Entlang Victorias Küste von Ost nach West´ (evtl. für Melbourne zusätzliche Tage)

1. Tag Mallacoota - Cape Conran - Lakes Entrance(391 km)

Als wir bei Mallacoota den südöstlichsten Zipfel von Australien erreichen, regnet es immer noch. Es ist grau und trüb, und nach Besserung sieht es auch nicht aus. Gerade hier, in der phantastischen Wildnis, könnte man sich stunden-, wenn nicht tagelang aufhalten. Die Prospekte vom örtlichen Informations-Zentrum enthalten vielversprechende Wandervorschläge und Bootstouren. Das ist ein Fleckchen Erde, an den es sich lohnt, zurück zukehren. So aber heißt es: 'Nach dem Lunch weiter'. Nur erst einmal Lunch kriegen. Alle Restaurants sind geschlossen oder machen erst am Abend auf. Auch hier ist zu merken, daß die Saison noch nicht begonnen hat.

Nach 90...100 Meilen ostwärts auf dem 'Princes Highway' biegen wir bei Cabbage Tree Creek in eine unbefestigte Straße ein, um südwärts wieder an die Küste zu gelangen. Der Feldweg führt durch Eukalyptuswälder mit undurchdringlichem Unterholz. Die Natur mit ihrer uns überwiegend unbekannten Blütenpracht reizt immer wieder zu Photostops. Der Weg ist schier endlos. Nach ca. 1 Stunde, wir sind erst 12 km vorangekommen, lichtet sich der Wald, und wir kommen an einer Farm vorbei. Der Straßenzustand wird immer schlechter, so daß die ersten Gedanken an Rückkehr auftauchen, zumal wir im Vertrag für den Mietwagen unterschrieben haben, nur asphaltierte Straßen zu befahren. Endlich erreichen wir dann aber die befestigte Straße von Marlo zum Cape Conran . Jetzt reißt auch der Himmel wieder auf, und die Sonne strahlt. Kein Mensch, kein Auto weit und breit. Der Südpazifik donnert mit ohrenbetäubendem Getöse gegen die Felsbrocken des Kaps. Angestrengt halten wir Ausschau nach Seelöwen und Robben, leider vergebens.

Bei unserer Ankunft in Lakes Entrance geht ein Wolkenbruch nieder, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Die Straße wird zum reißenden Wildbach und ist zeitweilig nicht befahrbar. Aber schon nach wenigen Minuten sind wir wieder auf Photosafari, um diese einmalige Stimmung mit der durch tiefschwarze Wolken brechenden Sonne und den Reflexionen auf den Wassern der Seenplatte festzuhalten. Ein riesiges Seengebiet von ca. 60 km Länge wird von einem schmalen Dünengürtel vom Meer getrennt und hat hier bei Lakes Entrance seine einzige Verbindung zum Meer. Ein Paradies für Wassersportler.

2. Tag Lakes Entrance - Foster (355 km)

Durch Sumpflandschaft und Weideland erreichen wir Paynesville und Eagle Point. Wir beobachten dort Seevögel bei ihrem Kampf mit dem stürmischen Wind und haben selbst Schwierigkeiten, die Kamera ruhig zu halten. Wegen des doch sehr unbeständigen Wetters verzichten wir auf eine Bootsfahrt auf eine der der Küste vorgelagerten Inseln. Über Bairnsdale geht es weiter über Stratford (kleiner Park) und Sales.

Bei Longford verlassen wir noch einmal den 'Highway'. Ein 150 km langer Strand, so steht es in unseren Unterlagen, ist schließlich etwas, um unser Interesse zu wecken. Der 'Ninety Mile Beach' wird durch eine hohe Düne, auf der die Straße verläuft, vom sumpfigen Hinterland getrennt. Kein Hotel, kein Kiosk, oder was es sonst an touristischen Errungenschaften gibt, verunstaltet hier die Landschaft. Zwischen Golden Beach und Seaspray tummeln sich Hunderte von schwarzen Schwänen auf den silbern in der Abendsonne glitzernden Seen. Das weite flache Land mit seinen schmalen Straßen, auf denen uns nur hin und wieder ein Auto begegnet, lädt zum Verweilen ein. Wir vermeiden es, auf kürzestem Weg wieder auf den 'Highway' zurückzukehren und wählen immer wieder kleine Nebenstraßen. Unerklärlich sind die langen Zedern-Alleen mit Baumstämmen, die weit über einen Meter Durchmesser aufweisen. Sie müssen von Siedlern angelegt worden sein, was maximal vor 200 Jahren geschehen konnte; wachsen Zedern so schnell? Über Giffard, das inmitten riesiger Schaffarmen liegt, stoßen wir erst bei Darriman auf den 'Gippsland Highway'.

Ein kurzer Abstecher nach Port Welshpool bringt keine neuen, unser bisheriges Bild von Natur und Wildnis bereichernden Eindrücke. Hier entsteht ein riesiges Ölterminal. Die gesamte Küste ist durch künstliche Landanschwemmungen und Rohre für die Pipeline verschandelt. Also schnell weiter. Foster, unser heutiges Etappenziel, erreichen wir gerade, als ein plötzlicher Hagelschlag niedergeht. Na, das sind ja schöne Aussichten für den morgigen Nationalpark-Tag. Zum gemütlichen Abendessen holen wir aus dem Bottleshop im nahegelegenen Dorf, einer alten Goldgräber-Town, vorsichtshalber noch ein Fläschchen BYO-Wein. Man weiß ja nie, ob man nicht in einem unlizenzierten Restaurant landet.

3. Tag Foster - Cowes (244 km)

Ein strahlender Morgen begrüßt uns, als wir sehr früh nach dem Frühstück aufbrechen. Foster liegt unmittelbar am Eingang zum Wilsons Promontory Nationalpark. Wir haben das Gefühl, die ersten Besucher zu sein, als wir nach wenigen Kilometern den Eingang zum Park passieren. Ein Hinweisschild verweist jeden Besucher zum Lösen einer Eintrittskarte an das Besucherzentrum im Park. Jäh wird die morgendliche Stille durch das Gekrächze und Gezeter von Papageien unterbrochen, die sich aus den Büschen am Straßenrand erheben. In der Ferne, nur durch den Feldstecher zu beobachten, stiebt eine Herde Känguruhs davon. Bevor wir uns im Park-Zentrum mit dem nötigen Informationsmaterial eindecken, bewundern und photographieren wir die unzähligen, in Büschen und Bäumen herumtobenden roten, grünen und rosafarbenen Papageien. Voller Spannung starten wir dann zu einer 21/2-stündigen Wanderung vom 'Lilly Pilly'-Parkplatz durch eine einmalige Wildnis, in der Hoffnung, Natur pur erleben zu können. Der besondere Reiz dieser Tour liegt darin, daß sie durch ein Gebiet führt, in dem Koalas vorkommen sollen. Nur sehr langsam kommen wir voran, bewundern die fremde Flora am Wegesrand, halten Ausschau nach Eukalyptusbäumen, in denen sich die Koalas verbergen könnten und genießen ganz einfach die himmlische Ruhe der Einsamkeit. Am Wendepunkt des Weges, bevor er in leichtes Hügelland übergeht, landen wir in einer tropischen Wildnis aus Baumfarnen und Schlinggewächsen. Das Sonnenlicht fällt nur in schmalen Streifen auf den Waldboden, der Weg ist von umgefallenen Baumriesen versperrt, und hier entdecken wir ihn endlich, den ersten Koala in freier Natur. Hoch über uns, eng an den grauen Stamm des Eukalyptusbaumes gepreßt, ist er in seinem grauen Fell fast nicht auszumachen. Wer weiß, wieviele wir schon übersehen haben. Jetzt tauchen auch vereinzelt wieder Papageien auf, die mit ihrem ohrenbetäubenden Geschrei sicher alle anderen Waldbewohner vor den Eindringlingen warnen. Trotz angestrengtem Suchen entdecken wir nur noch zweimal schlafende Koalas in den Baumwipfeln.

Bei der Hinfahrt hatten wir eine Stelle passiert, wo in der Ferne die Gischt einer tosenden Brandung die Felsen mit einem weißen Schleier einhüllte. Hier biege ich noch ab, um das Naturschauspiel etwas näher zu erleben. Von einem Parkplatz aus geht es durch dichtes Unterholz hinunter zur Whisky Bay. Was für ein Platz! Eingerahmt von riesigen, vom Wasser rundgeschliffenen Felsen, liegt eine kleine Sandbucht. Eine weiter draußen im offenen Meer liegende Insel verschwindet immer wieder am Horizont hinter den Kämmen der mächtigen Brecher. Wenige Meter vom Ufer entfernt überschlagen sich die Wellen des vom Westwind herangetriebenen Meeres und hüllen sich in weiße Gischt, um dann sanft auf dem flachen Sandstrand auszulaufen. Austernfischer und andere Stelzenvögel stochern im Sand nach Nahrung. Es ist nicht leicht, diesem wildromantischen Platz wieder den Rücken zu kehren.

Während der Weiterfahrt halten wir allerdings immer noch Ausschau nach Bewegung auf den weiten Grassteppen links und rechts der Straße, und plötzlich sind sie da, kaum auszumachen zwischen den braunen Büschen und den hohen Grasbüscheln, - Emus. Auf einem Seitenweg lassen wir den Wagen stehen und pirschen uns tief gebückt an. Die Dornen des niedrigen Steppenbewuchses stechen durch die Jeans und zerkratzen die Arme. Flach auf dem Boden liegend, Kopf und Kamera über den niedrigen Bewuchs erhebend, werden die ersten Photos geschossen. Die Jagdleidenschaft hat uns gepackt, Meter um Meter robben wir weiter, bis die Tiere formatfüllend im Sucher erscheinen. Die Jagd hat sich gelohnt. Auch ein paar rosa Papageien sind uns dabei recht nahe vors Objektiv gekommen. Als wir dann endlich endgültig den Rückweg antreten, haben wir das Gefühl, die schönste und interessanteste Stelle von ganz Australien verlassen zu müssen.

In Leongatha legen wir eine kleine Kaffeepause ein, so richtig mit Kaffee und Kuchen. Über Inverloch und Wonthaggi erreichen wir Cowes auf Phillip Island. Ohne richtiges Abendessen müssen wir los zur Pinguin-Parade, dabei war heute wieder Prawn eingeplant, denn es ist doch später geworden, als ursprünglich vorgesehen. In einem kleinen Restaurant an der Hauptstraße des anheimelnden kleinen Ferienortes 'gönnen' wir uns dafür eine schnelle Portion fish'n ships.

An einem bestimmten Punkt der Insel erscheinen mit Einbruch der Dämmerung tausende von Pinguinen, um ihre in den Dünen der Küste versteckten Übernachtungsplätze aufzusuchen. Ein Schauspiel, das in zweierlei Hinsicht beeindruckend ist. In kleinen Gruppen tauchen die possierlichen Kerlchen im flachen Wasser der Bucht auf, um dann zielstrebig über den breiten Sandstrand zu watscheln und unter Aufbietung aller Kräfte an den unmöglichsten Stellen die steilen, sandigen und rutschigen Dünen zu erklimmen. Im dichten Dünengras verschwinden sie, um sich von einem anstrengenden Tag draußen auf dem Meer zu erholen. Natürlich ist das ein Naturschauspiel ganz besonderer Art, was aber der Mensch daraus gemacht hat, ist auch ein Schauspiel, aber leider ein trauriges. Der Strand wird von Scheinwerfern angestrahlt. In die Dünen eingebaut ist ein riesiges Amphietheater für einige tausend (!!) Besucher, das den Tieren auf ihrem vom Instinkt vorgegebenen Marsch den Weg versperrt. Durch die Dünen führen lange Holzstege, vorbei an den Schlafplätzen und Sammelpunkten der Pinguine. Das Gelände ist so weitläufig, daß niemand das Photographierverbot überwachen kann, also zucken doch überall die Blitzlichter auf. Dabei hatten wir beim Studium der Reiseunterlagen an ein verschwiegenes Plätzchen in unberührter Natur gedacht.

4. Tag Cowes - Melbourne - Apollo Bay (363 km)

Noch am Vormittag erreichen wir Melbourne. Die stadteinwärts führende Straße folgt dem Lauf des Yarraflusses. Einen Parkplatz erwischen wir etwas am Rande der City, in den Parkanlagen am Ufer des Flusses. Um die Silhouette der Stadt so richtig in uns aufnehmen zu können, machen wir zunächst einen Spaziergang am Flußufer. Auf der als Park angelegten Uferpromenade unter den zum Teil aus der Kolonialzeit stammenden Brücken hindurch, wandern wir flußaufwärts. Auf dem Wasser trainieren einige Ruderer, durch den Park hasten Jogger, neben vielen Spaziergängern sind auf dem Uferweg auch noch reichlich Radfahrer unterwegs. Vom anderen Ufer schallt aus einem Stadion lautes Geschrei herüber. Es dauert lange, bis uns ein Licht aufgeht und die herüberschallenden Stadionsprecheransagen einen Sinn bekommen. Dort werden Hunderennen ausgetragen!

Über die 'Princess Bridge', vorbei am Prachtbau des Hauptbahnhofs, gelangen wir in die Innenstadt. Geprägt wird das Bild der City von dem kontrastreichen Gegensatz viktorianischer alter Prachtbauten und modernen Hochhäusern. Die zum Teil sehr engen, rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen sind überfüllt, wie in anderen Großstädten auch, nur wird hier der Eindruck der Fülle durch die allgegenwärtigen Straßenbahnen noch verstärkt. Am City Square sprudeln Springbrunnen, und Wasserkaskaden ergießen sich über marmorne Treppen in die Tiefe. In der 'Mall', der Bourke Street, einer ansprechenden Fußgängerzone, durch die allerdings auch die Straßenbahn rumpelt, reihen sich Kaufhäuser und Einkaufspassagen aneinander. Es herrscht reger Betrieb. Wir suchen trotzdem eine stimmungsvolle Umgebung, um zum Lunch einzukehren. Als wir bei der Suche nach einem geeigneten Restaurant eines mit dem Kommentar 'hier gibt es kein warmes Essen' gerade wieder verlassen wollen, bittet uns ein Herr in perfektem Deutsch, doch erst einmal seine Karte zu prüfen, denn bei ihm bekämen wir alles, was unser Herz begehrt. An einem schönen Fensterplatz werden wir dann von der Kellnerin gefragt, ob wir Freunde von John, dem Besitzer, sind. Es herrscht reger Betrieb.

Großstadt ist nichts für uns Naturliebhaber. Recht bald beschließen wir, die Stadt doch heute noch zu verlassen und ein Stück weiterzufahren. Um 15 00 Uhr sind wir dann auf dem Highway stadtauswärts. Kurz hinter Geelong erreichen wir bei Torquay die Great Ocean Road (N100). Tosend donnern die Brecher gegen die Küste. Selbst in 60 m Höhe über der Wasserlinie, wo die Straße in den Fels gesprengt ist, überzieht die Gischt noch die Windschutzscheibe mit einer Salzkruste.

5. Tag Apollo Bay - Hamilton (397 km)

Die Steilküste weicht einer etwas sanfteren Küstenlandschaft. Den ersten Versuch, Cape Otway zu erreichen, brechen wir wegen einer nicht mit Normal-Pkw zu passierenden Straße ab. Die nächste Abzweigung verspricht mehr Erfolg. Es ist eine abwechslungsreiche Fahrt durch Buschland und Eukalyptuswälder mit zum Teil dichtem Unterholz, streckenweise allerdings auf staubigen, mit Schlaglöchern übersäten Feldwegen. Dann erreichen wir die Steilküste am südlichen Zipfel West-Victorias und den alten, diese gefährliche Küste schützenden Leuchtturm.

Weiter folgen wir wieder der Küstenstraße. Die Orte, die wir passieren, haben keine besondere Ausstrahlung. Unser Augenmerk ist ganz auf die phantastische Landschaft gerichtet. Dieser Küstenabschnitt verlangt danach, genossen zu werden. Hinter jeder Kurve, jedem Hügel könnte man einen Stop einlegen. Die zwölf Apostel und London Bridge sind die Namen einmalig schöner Gebilde aus gelbem Sandstein, die vor der Steilküste im blauen Meer stehen und von den Naturgewalten zeugen, die hier seit Jahrtausenden das Bild der Küste formen.

Warrnambool, eine kleine Gartenstadt, setzt uns in Verzückung. Einen so ansprechenden Ort haben wir auf der ganzen Reise noch nicht gefunden. Hier könnte man sich zur Ruhe setzen. Es ist gerade die richtige Zeit für Lunch, ein Einkaufsbummel schließt sich noch an. Die Parkuhr reicht nur für eine Stunde. Als ich noch einmal nachwerfen will, markiert gerade eine Hostess die Reifen einiger Wagen mit einem weißen Kreidekreuz, als Symbol für die nur noch 10 Minuten reichende Parkzeit. Also neuen Parkplatz suchen.

Ein Abstecher zu der als historisch beschriebenen Hafenstadt Port Fairy endet mit einer Enttäuschung. Nichts los, nicht 'mal Historisches. Portland ist der letzte Ort an der Küste, bevor wir landeinwärts vorstoßen wollen. Wir müssen ja wenigstens die Wüste 'mal gerochen haben.

In Hamilton gibt es erstmalig Schwierigkeiten bei der Zimmerbeschaffung. Im von uns angesteuerten 'Flag'-Hotel ist alles ausgebucht. Wie oft haben wir sie nun schon erlebt, diese einmalige Gastfreundschaft der Australier. Die Dame an der Rezeption gibt keine Ruhe, bis sie endlich bei der Konkurrenz ein Zimmer für uns gefunden hat. Der BYO-Einkauf einer Flasche Wein für das Dinner erweist sich als unnötig, da wir doch in einem lizenzierten Haus, nämlich dem Hotel unserer ursprünglichen Wahl landen. Es wird ein sehr gemütlicher Abend.

6. Tag Hamilton - Horsham (203 km)

Sehr früher Aufbruch. 'The Grampians' warten. Als erstes begrüßt uns der Mount Abrupt, ein einsam und verlassen in der Landschaft stehender Berg. Der Gebirgszug der Grampians ist noch 30 km entfernt. Im 'Visitor Centre' besorgen wir zunächst Informationsmaterial und Wanderkarten. Um 11.00 Uhr stellen wir das Auto auf einem kleinen Parkplatz an der Silverband Road ab, und von hier ziehen wir los. In einer engen Schlucht, wir müssen tief hinuntersteigen, ergießt sich der 'Silverband'-Wasserfall ins Tal. Nach 1 km Marsch auf Asphaltstraße haben wir immer noch nicht den Abstieg in den Dairy Creek gefunden. Wir stoßen den ursprünglichen Plan um, und ich marschiere zurück, um den Wagen holen. Vom Sundial Parkplatz starten wir erneut, in der Hoffnung, einen schönen Rundweg in wilder Natur ausgesucht zu haben. Durch lichten Wald voller unbekannter Pflanzen und Blüten, führt ein kurzer Weg zum Sundial Lake View. Von hier geht's weiter auf dem Sundial Track. Im Wald taumeln bunte Schmetterlinge von einer unbekannten Blüte zur anderen. Wir taumeln nicht, denn der Weg steigt zunächst nur mäßig an. Steil und mühsam wird es nur auf den letzten 200 m, bevor man die felsigen Klippen eines Abbruchs erreicht, den Aussichtspunkt am Sundial Peak (720 m). Direkt einige hundert Meter unter uns liegt der Bellfield-See, im weiten Tal landwirtschaftliche Anwesen, nach Norden geht der Blick weit hinaus ins flache Land. Die Frühlingsblumen genießen die warme Sonne hier oben genau wie wir. Es fällt schwer, sich wieder zu trennen. Eine Abzweigung verleitet uns, einen Weg einzuschlagen, der unseren Rundweg noch um einiges erweitert. Steil geht es zunächst abwärts, um dann schräg am Steilhang entlang allmählicher ins Tal zurückzuführen. Es ist ein herrlicher Weg durch die wilde Natur. Weit und breit kein Mensch. Durch den Dairy Creek wandern wir unter riesigen Baumfarnen bis zum Deileys Dell. Da wir so richtig erschöpft sind, als wir am Rosea Parkplatz ankommen, entschließen wir uns, die letzte Etappe zu unserem Auto etwas abzukürzen. Warum die Asphaltstraße nehmen, wenn eine Abkürzung auch noch über einen Aussichtspunkt führt. Was wir nicht wissen, aber auch nicht ahnen, dieser Weg führt steil bergan. Nach jeder Biegung hoffen wir, den heißersehnten Parkplatz zu erspähen. Es ist eine Abkürzung nur in der Länge. Daß wir dafür den Höhenunterschied direkt überwinden müssen, merken wir wirklich erst, als es zum Umkehren zu spät ist. Nach 5 Stunden beenden wir dann endlich unseren Rundgang. Die Erschöpfung ist nur vordergründig, die Einmaligkeit dieses Tages drängt alle Strapazen in den Hintergrund.


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [Adelaide] [SA] [Queensland] [Victoria] [Tasmanien]

Region New South Wales

Hier begann vor über 200 Jahren die Besiedlung und Erkundung des Kontinents. Pulsierendes Leben in der Metropole Sydney (siehe Bilder).

Beste Reisezeit: Sept. - April (siehe Klima)

8-Tage-Tour `Über Australiens höchste Berge´ von Albury nach Sydney

1. Tag Albury

Reiserouten New South Wales

Stromaufwärts dem Lauf des Murray River folgend erreichen wir NSW und setzen wir unsere Fahrt am nördlichen Ufer des Lake Mulwala fort. Gespenstig anzusehen, als ob das Wasser erst kürzlich aufgestaut wurde, ragen die Skelette tausender Akazien und Eukalypten aus dem See. Albury,die frühere Grenzstadt zwischen NSW und Victoria, direkt an der Bahnlinie Sidney-Melbourne gelegen, hat eine geradezu großstädtische Ausstrahlung, mit ihren breiten Straßen und steinernen Prachtbauten. Am Betrieb in den Straßen gemessen, sollte man nicht meinen, daß sie 'nur' 40.000 Einwohner hat. Sehenswert ist vor allem der riesige Bahnhof mit dem längsten Bahnsteig Australiens. Seine Länge verdankt er dem Umstand, daß er zwei Zügen hintereinander Platz bieten mußte, da die Bahnen der Länder NSW und Victoria unterschiedliche Spurweiten hatten und jedes Land Wert auf seinen eigenen Bahnhof legte. So mußten die Passagiere, die aus Sydney kommend in den Zug nach Melbourne umsteigen mußten, oder umgekehrt, einige hundert Meter den Bahnsteig entlang wandern.

2. Tag Albury - Cooma, 366 km

Östlich von Albury erfordern riesige Stauseen mit einem unübersichtliches Gewirr von Seitenarmen unsere ganze Aufmerksamkeit, um nicht von der geplanten Route abzukommen. An einer schmalen Stelle überspannt eine Eisenbrücke den Lake Hume, den der Murray hier bildet, und wir sind abermals auf victorianischem Gebiet. Ein Glück, daß es keine Grenzkontrollen gibt. Es ist eine zauberhafte Landschaft, die sich im satten Grün des Frühjahres darbietet. Sogar die Wolken schieben sich allmählich zusammen, so daß immer mehr blauer Himmel zum Vorschein kommt. Wir sind hingerissen von der nunmehr sanften Romantik des Murraytals. Der Fluß ist inzwischen etwas schmaler geworden, hat seine Faszination dadurch aber keineswegs verloren. Wir folgen seinem Lauf noch über Walwa hinaus bis Towong, kurz bevor er sich in der Wildnis der Snowy Mountains verliert. Eine alte Holzbrücke führt uns erneut ans nördliche Ufer, und damit sind wir jetzt endgültig in NSW.

Auf kleinen Nebenstaßen über die Dörfer Greg Greg und Tooma - ganz allmählich werden die Berge immer höher - nähern wir uns den Snowy Mountains. Nachdem wir die Maragle Range passiert haben, geht es in wilden Serpentinen hinunter ins Tal des Tumut River und zum Talbingo Stausee. Ab hier sind wir sind wir in der Einsamkeit der dunklen Wäldern des Kosciusco Nationalparks. Mühsam klettert der Wagen wieder aus dem tiefen Taleinschnitt des Flußtales hinauf in die bis zu 2000 m aufragende Bergwelt der Snowy Mountains, wie dieser Teil der großen Dividing Range genannt wird. In Cabramurra pfeift uns ein eisiger Ostwind ins Gesicht, als wir aussteigen, um den herrlichen Panoramablick über die einsame Bergwelt zu genießen. Die kleine Feriensiedlung ist einsam und verlassen. Verwundert stellen wir fest, daß ein Souvenirshop mit angeschlossenem Imbiss geöffnet ist. Damit wir unser gegrilltes Hähnchen in Ruhe verdrücken können, schließt der Inhaber uns sogar den ansonsten geschlossenen Speiseraum auf und setzt einen Heizlüfter in Gang. So etwas erlebt man wirklich nur in Australien.

Bis hinter Kiandra begleitet uns noch der Hochwald, dessen Stille nur von vereinzelten Schreien herrlich bunter Papageien unterbrochen wird. Bis hinunter nach Cooma wird die Landschaft dann wieder von hügeligem Weideland beherrscht. Cooma empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.

Die Stadt Cooma entwickelte sich zu ihrer heutigen Größe, als sie ab 1949 zur Heimat der aus aller Welt herbeigeströmten Bauarbeiter - es waren 33 verschiedene Nationalitäten - für ein riesiges Wasserkraft-Projekt zur Versorgung der Canberra-Region wurde. Angeregt durch katastrophale Dürren, hat man hier ein System geschaffen, um den Wasserreichtum der Region zur Regulierung der Flüsse Murray und Murrumbidgee zu nutzen. In 16 Stauseen, die durch 140 km Tunnel miteinander verbunden sind, wird das Wasser der Flüsse Tumut und Snowy River gespeichert, um bei Bedarf in die nach Westen fließenden Murray und Murrumbidgee geleitet zu werden. Gleichzeitig wird dabei in 7 Kraftwerken, wovon zwei  davon unterirdisch angelegt sind, noch Strom erzeugt.

3.Tag Snowy Mountains, 249 km

Ob das wohl gut geht, wir haben doch keine Schneeketten dabei? Als wir bei strahlendem Sonnenschein um 7.45 Uhr aufbrechen wollen, sind die Windschutzscheiben zugefroren und es ist eisig kalt. Trotzdem, es verspricht, ein wunderbarer Tag zu werden. Gleich außerhalb der Stadt begrüßt uns eine muntere Schar bunter Papageien und Kakadus. Auf einem Weidezaun sitzen sie in friedlicher Eintracht beieinander, weiße und rosa Kakadus und rote Papageien mit grünen und blauen Schwänzen, und lassen sich von den ersten Strahlen der Morgensonne wärmen. Schon nach wenigen Kilometern sehen wir auf den noch entfernten Bergen die ersten Schneefelder blitzen. Es ist ein eigentümliches Gefühl, nach Hitze, Staub und Wüste, den ersten Schnee zu erblicken. Es ist wirklich das Land der Kontraste. In Berridale besorgen wir uns noch schnell neue Batterien für den Fotoapparat. Bei der Gelegenheit, das Geschäft ist gleichzeitig Tourist-Information, erhalten wir noch einen Tip für den Nachmittag. 'Wenn ihr sowieso nicht zum Fischen geht, dann solltet ihr eine kleine Schleife übers Land drehen und die 'Snowy River Winery' besuchen', meint der Ladenbesitzer.

Zunächst wollen wir aber in die Berge und Australiens Wintersportparadies einen Besuch abstatten. Gleich hinter Jindabyne , einem kleinen Feriendorf am gleichnamigen See, windet sich die Straße bis auf 1800 m hinauf. Nachdem wir am Eingang zum Nationalpark unser Tagesticket gelöst haben, sind wir auch schon bald in einer einmalig schönen, aber herben Hochgebirgslandschaft. In den Seitentälern murmeln kleine Bäche, und ihre Wasser sammeln sich schon hier oben zu ansehnlichen Flüssen. Das kristallklare Wasser gurgelt über rundgeschliffene Felsen zu Tale. Hier oben entspringt auch der Murray River. Er ist er einzige Fluß, der den Weg nach Westen gefunden hat, alle anderen fließen, wenn auch nicht immer auf direktem Weg, nach Osten, um sich in den Pazifik zu ergießen. Die zwei kleinen Orte auf der Strecke wirken um diese Jahreszeit recht verlassen, natürlich ist auch keine Liftanlage in Betrieb. Als wir jedoch am Charlotte Paß, direkt am Fuß des Mount Kosciusco , mit 2228 m Australiens höchstem Berg, das Ende der Straße erreichen, sind wir mitten drin in der alpinen Szenerie. Die Berge ringsherum sind voller, in der Sonne gleißender Schneefelder. Am kleinen Parkplatz präparieren einige Unentwegte ihre Langlaufskier. Der Mount Kosciusco hat sein Haupt in Wolken gehüllt, und dieses Wolkengebilde vergrößert sich zusehends. Wir machen einen kurzen Spaziergang. Nein, ein Spaziergang ist es nicht. Nachdem wir noch einmal zum Auto zurückgekehrt sind, um noch einen weiteren Pullover überzuziehen, kämpfen wir uns gegen einen eisigen Sturm bis zu einer kleinen Aussichtsplattform vor. Schnell ein paar Fotos von der faszinierenden Landschaft im sich minütlich ändernden Licht der vorbeirasenden Wolken, und dann zurück zum Auto, in dem diesmal nicht die Klimaanlage, sondern die Heizung in Betrieb ist.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Zentrum von Jindabyne treten wir die Rückfahrt an, um in Berridale auf eine Gravelroad abzubiegen, die uns zu dem empfohlenen Weingut bringen soll. Wieder einmal eine kurzfristige Entscheidung, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden. Der staubige und steinige Weg führt durch bergiges Weideland. An den Wegkreuzungen weisen die selbstgefertigten typisch australischen Briefkästen aus alten Milchkannen oder Benzinfässern daraufhin, daß irgendwo, versteckt hinter Hügeln, Farmen liegen müssen. Scheußliche Rindergittter im Weg und schmale Durchfahrten in den Zäunen markieren die Grenze zwischen den Besitzungen. Nach 14 km erreichen wir eine Farm, ohne vorher auch nur eine Weinrebe gesehen zu haben.

Teilweise sind die Wände einiger Gebäude unter Einschluß riesiger Findlinge errichtet. Es sieht so aus, als ob man Steine, die sich nicht wegräumen ließen, einfach in die Gebäude mit integriert habe. Eines dieser Gebäude ist ein Restaurant, das, wie wir bei einem Blick aus dem Fenster feststellen, auf einer Steilklippe hoch über dem Snowy River errichtet wurde. Wahrlich ein geschickt in die Natur integrierter Bau mit einer faszinierenden Aussicht. In einer rustikal eingerichteten Probierstube finde ich dann auch einen Wein, der zu unserem Schlemmermahl aus Suppe und geräucherter Forelle paßt. Anschließend ziehen wir mit dem restlichen Wein und dem Weinkühler auf die Terrasse. Tief unter uns gurgelt der Fluß durch die Schlucht und über uns segeln weiße Wolken am strahlendblauen Himmel. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Hier könnte nicht nur der Tag zu Ende gehen, das könnte auch der Höhe- und Schlußpunkt dieser Reise sein. Zur Zeit können wir uns nichts Schöneres vorstellen, als den australischen Frühling zu genießen.

4.Tag Cooma-Canberra, 153 km

Morgens heißt es allerdings wieder: Scheiben kratzen. Es sind nur 111 km auf dem gut ausgebauten Monaro Highway bis Canberra . In einer guten Stunde sind wir mitten in der Stadt. Vom 842 m hohen Ainslie Hill geht der Blick, bei strahlender Morgensonne, hinunter auf die australische Metropole. Eingerahmt von dunklen Bergen liegt die erst 1913 gegründete Stadt mit dem künstlichen 11 km langen Lake Burley Griffin zu unseren Füßen. Der Blick geht über das 'war memorial' und die Anzac Parade hinüber auf das andere Seeufer mit dem alten Parlamentsgebäude und dann hinauf zum 'Capital Hill' mit dem neuen teils unterirdischen Parlament, auf dessen Dach weithin sichtbar die australische Bundeflagge weht.

Im zentral gelegenen Commonwealth Park lassen wir das Auto stehen und erwandern zuerst die Seite mit den Regierungs- und Verwaltungsgebäuden rund um den Capital Hill und anschließend die City. Es ist ein mühsames Unterfangen, diese Stadt zu Fuß zu erkunden. Um aber die Ausstrahlung der weitläufigen Gartenviertel mit den diplomatischen Vertretungen und Ministerien zu erleben, wäre eine Stadtrundfahrt sicher nicht geeignet. Die Ruhe und der wenige Verkehr tragen dazu bei, daß der erste Teil ein geruhsamer Bummel wird. Immer wieder schimmert der Lake Burley Griffin zwischen Bäumen und Gebäuden hindurch, und von überall ist die Fontäne des riesigen Springbrunnens mitten im See zu sehen. Weit geht der Blick über das bergige Land, je höher wir den Capitol Hill erklimmen.

Dann ist es Zeit für uns, ins benachbarte Queanbeyan aufzubrechen. Über großzügige Schnellstraßen sind wir schnell vor Ort, müssen allerdings die Erfahrung machen, daß man im fließenden Verkehr auch schon mal am Ziel vorbeifährt. Dadurch gewinnen wir aber gleich ein Bild von der Hauptgeschäftsstraße der Stadt am Molonglo River.

5.Tag Canberra - Nowra, 283 km

Zügig geht es auf dem gut ausgebauten Highway, vorbei am Lake Bathurst, nach Norden. In Goulburn machen wir Station, und sind überrascht, in einer solch großen und betriebsamen Stadt gelandet zu sein. Prachtvolle Bauten aus dem vorigen Jahrhundert beherrschen das Stadtbild. Goulburn war die erste Stadt Australiens abseits der Küste. Sie entstand, als die Versorgung von Sydney nicht mehr aus deren unmittelbarer Umgebung zu gewährleisten war. Ein wunderbarer schmiedeeiserner Pavillon zu Ehren von Queen Victoria erinnert an alte Glanzzeiten. Eine kilometerlange Einkaufsstraße, die bis zur Fertigstellung einer Stadtumgehung Hauptdurchgangsstraße war, wird z. Zt. in eine geschmackvolle Fußgängerzone umgewandelt und lädt zu einem ausgedehnten Stadtbummel ein. Wir sind angetan von der lockeren Atmosphäre.

Es gibt nicht viele Querverbindungen, um die Dividing Ranges in Richtung Küste zu überqueren. Kurz vor Bowral zweigt endlich eine Nebenstrecke ab, die verspricht, uns unserem Tagesziel wieder etwas näher zu bringen. Über Sutton Forest, Moss Vale und Fitzroy Falls geht die Fahrt auf schmalen Straßen und in engen Serpentinen berghoch und bergrunter. Am Lake Yarrunga liegt das kleine malerische Feriendorf Kangaroo Valley , in dem Holzschnitzereien aus einheimischen Bäumen unsere Aufmerksamkeit erwecken. Noch einmal folgt eine Tour durch die Berge, ehe sich endlich die breite Küstenebene vor uns auftut und Nowra zu unseren Füßen liegt.

Die Stadt hat sich in den letzten drei Jahren total verändert. Nur schwer finden wir die Stellen alter Erinnerungen wieder. Aber auch diesmal ist der Höhepunkt ein Spaziergang entlang dem 'Bens walk' auf den Klippen hoch über dem Shoalhaven River und durch ein reizvolles Seitental. Zwei Stunden sind wir bei angenehmen 22°C unterwegs.

6.Tag Nowra, 76 km

'Dann müßt ihr ins Vogelschutzgebiet fahren. Und nehmt auf jeden Fall eine Tüte Sonnenblumenkerne mit', rät unser Hotelwirt am nächsten Morgen, als er hört, daß wir zur Jervis Bay wollen. Mit seinem Dauerausweis, ohne den wir Eintritt bezahlen müßten und einer Tüte Sonnenblumenkernen, die er uns in die Hand drückt, brechen wir auf. Wir umrunden die ganze Bucht und sind schon um 8.30 Uhr im Jervis Bay Nationalpark . Green Patch heißt ein Stückchen dieser herrlichen Natur direkt am Wasser. Die ausgestreckte Hand mit dem Futter lockt in wenigen Minuten eine Unzahl bunter Papageien an. Die bunte Schar der verschieden Rosellas , auch ein paar Königspapageien sind darunter, macht einen Höllenlärm und wird immer dreister. Als noch andere Besucher eintreffen, machen wir uns auf den Weg in den nahen Busch. Unbeschreiblich unsere Freude, als wir auf einem nahen Baum eine Gruppe Gelbschwänziger schwarzer Kakadus entdecken, die in der wärmenden Morgensonne ihr Gefieder putzt.

7. Tag Nowra-Sydney

Es ist wieder die Nationalstraße Nr.1, die wir unter den Rädern haben. Mit ständig zunehmendem Verkehr nähern wir uns Sydney. Anders als noch vor drei Jahren, sehen wir die Städte Kiama, Wollongong und Helensburgh aber nur aus der Ferne, denn der Highway führt nicht mehr mitten durch die Orte, sondern in großem Abstand an ihnen vorbei.

Auch Sydney hat sich gewaltig verändert und ich habe keinen Stadtplan eingesteckt, 'weil ich doch alles kenne'. Ehe wir es uns versehen, tauchen wir in einem Tunnel unter dem Hafen hindurch und sind auf der falschen Seite der Stadt. Auf der Rückfahrt passieren wir dann Kings Cross und sind angetan von dem bunten Treiben in den engen Straßen und Gassen. Man sollte es nicht glauben, aber selbst am Sonntag ist kaum ein Parkplatz zu finden. Es dauert lange, ehe wir das Auto endlich abstellen können. Zu Fuß maschieren wir zurück nach Kings Cross und lassen uns dort einfach treiben, über alte Tödelmärkte und durch's Rotlichtviertel. An einem belebten Platz finden wir sogar einen freien Tisch zum Lunch.

Über schmale Gassen und durch kleine Vororte verlassen wir die Stadt Richtung Osten, in Erwartung irgendwann auf einen Wegweiser zum Flughafen zu stoßen. Ehe wir uns versehen, haben wir plötzlich die Pazifikküste erreicht und sind im dem Badeort Bondi . Ein kleines sauberes Städtchen, das uns beim durchfahren so fasziniert, daß wir beschließen, morgen noch einmal zurückzukehren. Jetzt heißt es aber erstmal unser Hotel zu finden, was ohne Stadtplan allerdings wirklich einem Lotteriespiel gleicht.

8.Tag Sydney, 186 km

Trotz der Erfahrungen vom Vortag können wir uns nicht dazu entschließen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren. Irgendwo in Haymarket finden wir dann glücklicherweise einen Parkplatz für 3 Stunden. Durch Chinesenviertel und über die George Street marschieren wir in die City. Victoria Building , Pitt Street Mall, Martin Place und die vielen anheimelnden Geschäftspassagen wecken Erinnerungen an frühere Besuche in dieser einmaligen Stadt. Am Darling Harbour finden wir dann etwas schneller einen Parkplatz, um auf einer Terrasse mit Blick über die Skyline der City unser zweites Frühstück zu genießen. Bei der Fahrt zum Altstadtviertel 'The Rocks' verfranzen wir uns wieder und sind ruckzuck über die Harbour Bridge nördlich der Port Jackson Bucht. Vom Milsons Point können wir aber die Silhouette der Stadt einmal aus einer anderen Perspektive bewundern.

Inzwischen haben wir allerdings die Orientierung wieder gefunden und wissen, wann man sich wohin einordnet, um nicht wieder eine Abfahrt zu verpassen. Wider Erwarten finden wir in der Altstadt sofort einen Parkplatz und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant mit schöner Aussicht. Mit List und Tücke erwischen wir einen wunderbaren Platz am Ende des Circular Quai West , direkt am Wasser mit Blick auf die Oper. Von hier starten wir dann auch zu einem Bummel um das riesige Hafenbecken mit seinem bunten Treiben ein- und auslaufender Schiffe und Fähren bis zur Oper.

Auf dem gleichen Weg wie gestern brechen wir dann auf, um den Nachmittag in Bondi zu verbringen. Diese zauberhafte kleine Stadt rahmt in einem weiten Bogen die gleichnamige Badebucht ein. Ein ausgedehnter Bummel bei strahlendem Sonnenschein führt uns auf der Strandpromenade rund um die Bucht. Mit einer leckeren Eistüte liegen wir dann im Rasen und schauen dem Treiben der Surfer und Wellenreiter zu, die in Massen das Wasser bevölkern.


[Darwin] [Alice Springs] [WA-Süd] [WA-Nord] [Adelaide] [SA] [Queensland] [NSW] [Victoria]

Insel Tasmanien

Der Teil Australiens mit dem größten Anteil von Nationalparks. Viele Relikte aus der Pionierzeit der ersten Besiedlung durch Sträflinge und freie Siedler. Malerische Küstenabschnitte, undurchdringliche Wälder, Seen und teilweise schneebedeckte Berge bestimmen das Landschaftsbild (siehe Bilder).

Beste Reisezeit: Sept. - April (siehe Klima)

 

Reiserouten Tasmanien

Es ist kurz vor Mitternacht, als wir am 1. November wieder einmal auf die andere Seite des Globus starten. Am 3. November sind wir endlich in Australien. Das waren 20 Stunden Flugzeit für die 9.000 Kilometer bis Bangkok und weitere 7.500 Kilometer bis Melbourne. Die Uhr müssen wir wegen der Sommerzeit um 10 Stunden vorstellen. Am Ziel sind wir damit aber immer noch nicht. Wegen einer Stunde Verspätung - in Bangkok fehlte der Passagier zu einem Koffer - hetzen wir nach der Einreise- und Zollabfertigung mit hängender Zunge zum Terminal für Inlandsflüge. Am Express-Abfertigungsschalter checken wir ein und können uns kurz darauf entspannt zurücklehnen, wir sitzen in der Maschine nach Hobart.
Bei strahlendem Sonnenschein landen wir auf Tasmanien, nehmen den Hotelbus in die City und sind kurz darauf in unserem Hotel. Müdigkeit hin, Müdigkeit her, wir ziehen zunächst los in die Stadt. Es gibt ja einiges zu erledigen. Hat Hertz überhaupt am Sonntag geöffnet? "Ja, wir haben", beteuert man uns im Büro. Dann gab's da doch den verbilligten Monats-Pass für die tasmanischen Nationalparks. Ja, den gibt's noch immer. Dann haben wir Hunger. Am Elisabeth-Pier gibt es einige ansprechende Lokale. Durch die Mall wandern wir langsam zurück ins Hotel.
"Wenn Ihr auf den Mount Wellington wollt, dann bitte den Wagen am hinteren Ende des Parkplatzes abstellen. Der Sender stört manchmal die Zündung." Mit diesem Spruch im Ohr starten wir, nachdem wir um 900 Uhr bei Hertz unser Auto in Empfang genommen haben. Imponierende Aussichten gibt's auf dem 1.270 Meter hohen Hausberg von Hobart. Weit geht der Blick über die zahlreichen Inseln, die zerklüftete Küste und die blau schimmernden Buchten. Unsere Weiterfahrt verzögert sich dann in unvorhersehbarer Weise. Natürlich springt der Wagen hier oben direkt unter dem Sendemast nicht an - er ließ sich ja schon nicht abschließen. Hilfsbereite australische Touristen versprechen, sofort bei Hertz anzurufen, wenn sie etwas Abstand zum Sender haben - ihr Handy spinnt nämlich auch. Nach 10 Minuten sind sie allerdings wieder da, sie haben noch einige hilfsbereite Mitbürger organisiert, um meinen Wagen anzuschieben. Anschieben? Mit Automatik? Alle Befürchtungen erweisen sich als unberechtigt, kaum im Sendeschatten des Berggipfels, springt der Wagen klaglos an. Wir können endlich starten.
Warum nicht über die Dörfer? Richmond ist doch eine nette kleine Stadt, erinnern wir uns. Kurz hinter Cambridge weist eine Hinweistafel zum Weingut 'Meadowbanks' auf die Möglichkeit einer abwechslungsreichen Pause hin. Wir kosten einige interessant Weine, nehmen einige Flaschen für kommende gemütliche Abende mit und genießen ein exzellentes Lunch. In ausgelassener Stimmung - ein herrlicher Urlaubsbeginn - erreichen wir Richmond. Ein kurzer Bummel und es geht weiter Richtung Ostküste.
Zum Kaffee sitzen wir im Restaurant am Fähranleger in Louisville. Es ist zu spät, um noch nach Maria Island überzusetzen. Wir sind ganz allein in dem großen Raum. Von nebenan dröhnt aber heftiges Stimmengewirr zu uns herein. Die Gaststube ist brechend voll. Alles starrt gebannt auf den Fernseher, dort werden die ersten Vorrennen des Melbourne Cup übertragen. Um zu begreifen, was der Melbourne Cup für die Australier bedeutet, muss man diese euphorische Stimmung einmal direkt miterlebt haben.
Auf der Weiterfahrt legen wir noch eine ausgedehnte Foto- und Videopause ein. Die Landschaft mit den weißen Stränden, dem von tiefem Blau bis leichtem Türkis schimmernden Meer und den windgepeitschten Bäumen am Ufer fasziniert uns immer wieder aufs neue.
Unser heutiges Ziel und die Station für die nächsten vier Tage erreichen wir in Swansea, einer kleinen Hafenstadt im Westen der Great Oyster Bay . Es ist ein altes ehrwürdiges Cottage aus dem Jahr 1853 auf einem Hügel hoch über der Stadt. Von hier können wir sehen, welches Wetter zur Zeit auf der Freycinet Halbinsel herrscht. Dieser Hügel beherbergt aber noch etwas anderes, die ganze Stadt überragend steht hinter dem Wasserturm auch ein Sendemast. Zu spät, ich stehe schon wieder direkt im Hochfrequenzfeld eines Senders und kann mein Auto weder abschließen, noch starten. Diesmal kann ich aber ohne fremde Hilfe aus dem störenden Bereich wegrollen. Auch die Inneneinrichtung des Hauses strahlt die Atmosphäre schottischer Gemütlichkeit von vor 150 Jahren aus. Es ist alles sauber und bestens gepflegt, aber eng und mit Nippes überladen. Nachdem wir das uns zugewiesene Zimmer - mit herrlicher Sicht auf die Bucht - einige Minuten auf uns haben wirken lassen, beschließen wir, doch lieber in einen der neugebauten Bungalows zu ziehen.
Das Wetter am nächsten Tag erscheint uns nicht gerade ideal für eine Bergwanderung, vom Meer bläst ein kräftiger Sturm herüber und treibt tiefhängende schwarze Wolken vor sich her. Noch den üblichen Besorgungen fahren wir aber erstmal los und nehmen alles mit, um unsere Unternehmung der jeweiligen Wetterlage anzupassen. In Bicheno wandern wir über Stock und Stein die Küste entlang. Die ersten Büsche fangen zaghaft an ihre Blüten zu öffnen. Das Meer zerstäubt an der felsigen Küste zu riesigen Gischtwolken. Die rundgeschliffenen Felsbrocken lassen erahnen, dass sie schon öfter von Wind und Meer bearbeitet wurden. In der aufgewühlten See verschwinden einige Fischerboot immer wieder in den Wellentälern. In der Nähe ist ein von einem Naturfreund privat eingerichtetes Tierreservat und ein Vogelpark. Wie wir anschließend feststellen, nicht nur ein Notprogramm, sondern ein wirklich lohnenswerter Abstecher. In dem weitläufigen Gelände gibt es fast keine Zäune, es ist wirklich die versprochene rekultivierte Wildnis.
Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem geöffneten Restaurant an diesem trüben regnerischen Montag. Dann sitzen wir jedoch gut geschützt hinter riesigen Glasscheiben direkt über der tobenden Brandung in einem gemütlichen Fischrestaurant. Der richtige Platz, den frisch gefangenen Fisch in einer Flasche Chardonney schwimmen zu lassen. Auf der Karte der Freycinet-Halbinsel entdecken wir noch einen Küstenabschnitt mit einem vielversprechenden Namen, der zum Feycinet Nationalpark gehört, die Friendly Bay . Na, das ist doch was für den Nachmittag. Auf geht's. Wir lassen uns von diesem Abstecher auch nicht abhalten, als schon nach wenigen Metern die Straße in eine Gravelroad übergeht. Ein paar Felsbrocken und eine Verbreiterung des Weges markieren das Ende der befahrbaren Strecke. Eine kleine angespitzte Holztafel weist auf das dichte Gestrüpp und in Richtung Meer. Wir bahnen uns einen Weg durch mannshohe Büsche und versuchen, uns wenigstens den einen oder anderen Punkt einzuprägen, denn wenn wir rückwärts blicken, gibt es kein Anzeichen für die Stelle, wo unser Auto steht. Das Rauschen des Meeres wird immer lauter und dann steigen wir über die letzte Düne. Es ist ein überwältigender Anblick. So weit das Auge reicht erstreckt sich ein mehrere 100 Meter breiter blendend weißer Sandstrand . Der Wind bläst immer noch recht heftig, so dass die Wellen des türkisfarbenen Meeres mit weißer Gischtkrone weit auf den Strand auflaufen. Wir setzen uns auf die Krone der Düne und saugen diesen Anblick förmlich in uns auf. Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang treten wir den Rückweg an. Ein paarmal laufen wir in die Irre, finden dann aber doch die Stelle, wo wir den Wagen abgestellt haben.
Noch ein regnerischer Tag zwingt uns zu einer größeren Autotour. Der Nordostzipfel von Tasmanien soll ein sogenanntes Schönwetterloch sein. Die Andeutungen im Fernsehen lassen auch darauf schließen, dass daran etwas wahres ist. Wir fahren die Ostküste nordwärts bis nach St. Helens, einem ehemaligen Fischerei- und Umschlaghafen an einer geschützten Bucht. Heute ist es ein netter kleiner Ferienort. Noch ist von Ferienbetrieb allerdings nichts zu spüren, aber die Geschäfte haben geöffnet. Nach einem ausgedehnten Bummel, ich ergattere sogar ein Paar Original-Blundstone-Stiefel, folgen wir am südlichen Ufer der langgestreckten Bucht einer Gravelroad. Am äußersten Zipfel dieser Landzunge, dem 'Saint Helens Point' , erkennt man einige Trampelpfade, die ins dichte Buschwerk führen.
Diese Trampelpfade führen alle nach 'Nirgendwo', denn außer der zerklüfteten Küste und dem dichten Unterholz gibt es hier nichts - also Natur pur, wie wir sie so lieben. Doch, urplötzlich gibt es doch noch etwas ganz Neues - prasselnder Regen verteibt uns aus diesem Paradies. So schnell können wir unsere Regenkutten gar nicht überstreifen, wie die Flut über uns hereinbricht.
"Gehen wir wenigstens anständig esssen", denken wir, zurück in St. Helens. Noch 'ne Panne? Kein Lokal hat geöffnet, die Vorsaison gibt's nicht her. War da nicht eine Reklametafel an der einen Ecke? Ja, das 'Bayside Inn' bietet für eine Pauschale ein sogenanntes 'Melbourne Cup Lunch'. Drinnen ist 'high life', Alt und Jung ist versammelt und wird von einem Moderator animiert auf das nächste Rennen zu wetten. Das ist Kaffeefahrt auf australisch. Wir erläutern unser Anliegen - wollen doch nur etwas essen und haben keine Ahnung vom Melbourne Cup - lädt man uns ein, im Nebenraum für AUS$ 9,-- am Speziallunch teilzunehmen, auch wenn wir am Wettbetrieb nicht teilnehmen.
Und dann haben wir ihn endlich, den Tag mit dem idealen Wetter für unsere Tagestour rund um die Berge, die die Tasmanier 'The Hazard' , 'Die Gefährlichen', nennen. Das Tief hat sich verzogen. Auf der Fahrt begleiten uns noch ein paar kurze Schauer, dann sind wir auf der Freycinet Halbinsel im gleichnamigen Nationalpark. Steil ragen die Berge zwischen Oyster Bay und Pazifik auf. Dort wollen wir 'rüber, um den Blick auf eine der schönsten Buchten der Welt zu werfen. Von unserem vorigen Besuch wissen wir, es ist eine unvergessliche Aussicht von dort oben. Es ist nicht nur die Aussicht, die ganze ca. siebenstündige Tour ist ein Erlebnis. Steil geht es zunächst den mit riesigen Gesteinsbrocken übersäten Anstieg hoch zur Aussichtsplattform. Weit geht der Blick über die Berge und Täler der Halbinsel und bleibt dann hängen an der Sichel weißen Sands, der wie ein Halbmond das türkisfarbene Wasser einer Bucht umschließt, der Wineglass Bay . Natürlich lockt der Anblick dieser zauberhaften Natur. Durch lichten Wald, über steile Stufen und mächtige Wurzeln steigen wir von der Passhöhe hinab. Auch aus nächster Nähe behält die Bucht ihre Faszination. Der Sand erscheint noch weißer und das Wasser noch grüner als aus der Höhe. Irgendwann setzen wir unseren Rundweg fort. Es geht durch feuchten moorigen Wald über eine schmale Landenge auf die Westseite der Halbinsel, zur Hazard Bay. Wir wenden uns nach Norden und folgen dem muschelübersäten Strand, bis steile Felsen uns den Weg versperren. Ein Schild weist bergan in den Wald. Zunächst noch recht nah am Meer führt der Pfad immer höher hinein in die Hazards. Durch insgesamt sieben Seitentäler geht es, zum Teil auf von Regen und Wind glattgeschliffenen Felsplatten, bergab und bergauf. Nur selten schimmert das Meer durch die dichten Büsche und niedrigen Bäume. Irgendwann erreichen wir ein kleines Hochplateau mit freier Sicht auf die Oyster Bay links und die drohend aufgetürmten Felskugeln der Hazards zur Rechten. Zeit für ein genüßliches Picknick. Nach sieben Stunden schließt sich der Kreis und wir landen wieder am Parkplatz.
Am Auto klebt ein Zettel - 25 $ Strafe wegen nicht im Fenster sichtbarem Nationalpark-Ticket -. Es dauert fast eine Stunde, ehe wir am Park-Ausgang den zuständigen Ranger davon überzeugt haben, dass er doch vergessliche Übersee-Touristen und begeisterte Nationalpark-Freunde nicht so hart strafen kann. Die Dollars können wir doch am Abend gut gebrauchen. Wir haben einen Tisch im 'View Point Restaurant' in Swansea reserviert. So beenden wir den Tag mit einem ausgezeichneten Dinner, schließlich müssen wir morgen die Ostküste verlassen.
Ein kühler windige Morgen begrüßt uns. Das richtige Wetter für einen Fahrtag. Hetzen müssen wir nicht, die 328 Kilometer bis Launceston erlauben uns einige Abstecher. Der erste führt uns über den Elephant Pass . Leider ist die auf der Karte eingezeichnete Rundsicht inzwischen von großen Bäumen versperrt. Saint Helens passieren wir ohne Halt. Die Anfahrt zu den St. Columba Falls macht keine Probleme, auch wenn wir auf Gravelroad immer etwas in Sorge geraten, da wir sie offiziell nicht befahren dürfen. Bis zum Wasserfall müssen wir noch ein Stück marschieren. Die Wanderung durch herrlichen dichten Regenwald mit seinen in frischen Frühlingsgrün austreibenden Baumfarnen ist eine wahre Erholung.
Hinter Scottsdale , die Wälder werden immer mehr von landwirtschaftlichen Nutzflächen verdrängt, machen wir einen Schlenker zu einer Lavendelfarm . Es ist aber doch noch etwas früh im Jahr, noch blüht hier nichts. Durch Weinfelder an den Ufern des River Tamar erreichen wir Launceston. Mit einem Stadtbummel durch die ruhige Stadt, das Wochenende hat schon begonnen, beschließen wir den Tag.
Auf der Strecke von Launceston über Deloraine in die Cradle Mountains bieten sich einige Aktivitäten an. Da sind zunächst die Liffey Falls . Gleich hinter Launceston biegen wir von der Hauptstraße ab und bummeln gemütlich über Nebenstrecken Richtung Liffey. Es ist eigentlich nur ein kleiner Umweg, aber die mehr als 10 Kilometer Gravelroad durch dichten Regenwald, entpuppen sich als ein reiner Wald- und Holzabfuhr-Weg. Die Strapazen dieses Abstechers haben sich gelohnt. In mehreren Stufen und Kaskaden bahnt sich der Liffey River seinen Weg durch herrlichen Regenwald . Es ist eine ausgedehnte Wanderung ständig dem Flussbett folgend. Unter lichtdurchfluteten Blattwedeln mächtiger Baunfarne und über umgestürzte Baumriesen geht es ständig berab und bergauf. Immer neue Aus- und Einblicke verleiten uns zu immer neuen Foto- und Film-Aktivitäten. Mit reicher Ausbeute kehren wir zum Parkplatz am Nationalpark-Eingang zurück.
Zurück auf der Asphaltstraße, entschließen wir uns zu einem weiteren Abstecher. Etwas weiter südlich liegt im Herzen Tasmaniens der 'Great Lake' . Belohnt werden wir mit einer herrlichen Aussicht aus luftiger Höhe über den See und das Zentral-Massiv. In Deloraine entspannen wir in einem Straßen-Café bei hausgemachten Pies. Ein Wildlife Park bei Mole Creek macht nicht gerade einen einladenden Eindruck, wir verzichten auf den Besuch. Über schmale, aber asphaltierte Nebenstrecken erreichen wir schließlich unser Tagesziel, die Cradle Mountain Lodge.
Das Gepäck wird schnell in der Hütte gebracht. Im Autoradio haben wir fürchterliches gehört: Die Wettervorhersage verspricht für morgen Sturm mit Hagel und Schnee. Deshalb schnell raus in den die Lodge umgebenden Wald. Wir beobachten die possierlichen kleinen Rufous-Wallebies . Aus manch einem Beutel schaut neugierig der Nachwuchs heraus. Dann haben wir noch eine ganz besondere Begegnung, es raschelt und grunzt ganz in unserer Nähe. Es dauert ein Weilchen, bis wir realisieren, dass es ja gar keine Bären gibt in Australien. Ein Wombat erscheint im hellen Licht des spärlichen Unterholzes.
Wandern im Nationalpark, daraus wird heute wohl nichts. Die Wettervorhersage trift voll zu. In der Nacht tobt ein schweres Gewitter über unserer Hütte. Die Landschaft ringsum ist in winterliches Weiß getaucht, als wir morgens zum Frühstück in die Lodge gehen. Da bleibt uns nur ein Ausflug in tiefer liegende Regionen. Unsere Alternative ist eine Fahrt zur Nordküste, ein Landstrich, den wir noch nicht kennen. In wilden engen Serpentinen durch die Hellyer-Schlucht , vorbei an großflächigen Kahlschlägen und Wieder-Aufforstungen, erreichen wir über Yolla bei Wynyard den westlichen Abschnitt der Nordküste.
Der 'Rocky Cape Nationalpark' ist eine Enttäuschung. Es gibt fast keine Zufahrten, ausgeschildert ist auch nichts, und dort wo man die Küste erreicht, ist die Natur durch Camps und Feriensiedlungen total verschandelt, wie am Rocky Cape. Wann immer sich eine Möglichkeit bietet, halten wir unmittelbar an der Küste. Dabei fällt ein Gebilde besonders ins Auge, ein riesiger Tafelberg im Nordwesten der Sawyer-Bucht. 'Na gut, bis dahin fahren wir noch', wenigstens das Wetter ist hier oben herrlich sommerlich. Aber auch auf dieser Fahrt ist nichts von Tasmaniens Tierwelt auszumachen. Über eine schmale Landzunge erreichen wir das kleine Städtchen Stanley am Fuße des mächtigen Tafelbergs 'The nut'. Trotz der gottverlassenen Abgeschiedenheit finden wir ein sehr gutes Fischrestaurant. Sonst ist aber auch wirklich nichts los hier. Nach dem Lunch treten wir den Rückweg an. Bei Sisters Creek biegen wir noch einmal Richtung Küste ab, um Sisters Beach im Rocky Cape Nationalpark zu erreichen. Ein herrlicher breiter Sandstrand hinter einer natürlichen Düne mit üppigem, leider noch nicht erblühtem, Banksia-Bewuchs begrüßt uns. Schade, dass der Tag sich schon seinem Ende nähert, hier hätten wir stundenlang laufen können. Eine Rundtour läßt sich aus diesem Tagesausflug leider nicht machen, so fahren wir auf dem gleichen Weg zurück in die Berge. Es war eine Tour durch eine wunderbare Landschaft, aber ganz ohne jeden Höhepunkt.
'Durchwachsen' ist wohl die beste Beschreibung für das Wetter am nächsten Tag. Wir brechen auf zur Bertour zum Crater Lake. Vom Parkplatz am Dove Lake zieht sich ein Pfad ständig bergan führend in die den See umgebenden Berge. Nach dem schlechten Wetter der letzten Tage sind die Trampelpfade stellenweise knöcheltief aufgeweicht und morastig. An einigen Stellen führen Bohlenwege durchs Hochmoor. Ohne diese Wegbefestigungen wäre stellenweise kein Durchkommen. Jeder Meter Anstieg wird mit einem neuen malerischen Ausblick belohnt. Wir passieren den Lilla Lake und den kleinen verschwiegenen Wombat Pool , in deren dunklen Wassern sich die bizarren Bäume des Uferbewuchses spiegeln. Richtige Bäume gibt es hier oben nur rund um die kleinen Seen. Das spärliche Buschwerk wird kaum mannshoch. Der größte Teil der Landschaft ist kahl und den Naturgewalten ausgesetzt. Ab und zu überrascht uns ein kurzer Regenschauer, es ist aber mehr Niesel- und Sprühregen. Ganz besonders genießen wir die wildromantische Landschaft, als wir den Crater Lake erreichen. Um uns herum die herrliche Bergwelt, unter uns die spiegelnden und das Licht des Himmels reflektierenden Seen und um uns herum himmlische Ruhe. Geplant haben wir den Rückweg auf der direkten Route über einen Kamm hinab zum Dove Lake. Die Beschaffenheit der Pfade läßt es jedoch angeraten erscheinen, auf der gleichen Route zurück zu gehen, auf der wir gekommen sind. Der Abstieg in dem rutschigen Gelände erfordert volle Konzentration. Um die schönen Aussichten zu genießen, ist es angebracht den Schritt zu verhalten, um nicht wegen eines Fehltritts den Halt zu verlieren. Angekommen am Ufer des Dove Lake hängen wir zum Ausklang noch den Rundweg um den See an. Diese Tour ist so malerisch, dass man sie immer wieder machen kann. Der Pfad führt fast immer direkt am Ufer entlang. Mit jedem Schritt verändert sich der Blick auf den sich auf der glatten Seeoberfläche spiegelnden Cradle Mountain mit seinen imponierenden 1545 Metern Höhe.
Sechs Stunden waren wir unterwegs, als wir in die Lodge zurückkehren und am lodernden Kamin den Tag bei einer Flasche Rotwein ausklingen lassen. Es ist eigentlich Zeit, ins Bett zu gehen, als uns Geräusche vor der Hüttentür veranlassen, durchs Fenster einen Blick auf den Stapel Kaminholz vor der Tür zu werfen. Draußen tobt eine Opossum -Familie herum. Da kann ich doch gleich die 'nightshot'-Qualitäten meiner Videokamera testen. Wie helle Sterne fluorezieren die großen Augen im Infrarotlicht.
Es heißt immer noch 'ostwärts'. Wir sind auf der Fahrt in die einzige Stadt an Tasmaniens Westküste, nach Strahan. Die Landschaft ist übersät mit kleinen und großen Seen. In der Wildniss um Rosebery gibt es fast keinen Fluss, der nicht zu einem See aufgestaut ist. So richtig erschließen lässt sich diese Gegend wohl nur vom Boot aus. Uns steht der Sinn mehr nach Wildnis. Eine dreistündige Wanderung durch triefenden Regenwald führt uns zu den Montezuma Falls. Ständig wechselt der schmale Pfad Richtung und Höhe. Mal geht es direkt am Fluß entlang, ein Weilchen später hören wir das Rauschen des Wassers tief unter uns. Plötzlich ist der schmale Weg nur noch ein Steg in einer Felswand. Unvermittelt, ganz ohne Ankündigung sind wir von Gischt umgeben und stehen am Fuß eines rauschenden Wasserfalls. Aus 113 Metern Höhe stürzt der kleine Fluß über eine fast senkrechte Felswand in die Tiefe. Ein wahrlich lohnender Abstecher.
Im Hafen schaukeln die Fischerboote, vollgepackt mit Lobster-Reusen, wir haben Strahan erreicht. Was fehlt noch, um einem solchen Tag die Krone zu verpassen? Na klar, ein zünftiges Abendessen. Das Fischrestaurant am Regatta Point ist zur Spielhölle verkommen. Aber es gibt was neues, direkt am Fischerei-Hafen ist in einem Hotel eine Restaurant mit Blick über die Bucht und den Ort entstanden, Risby Cove. Die Speisekarte liest sich sehr verheißungsvoll. Wir bestellen uns einen Tisch für den Abend. Es wird wirklich der erhoffte Höhepunkt. Fangfrischer Lobster und eine Flasche tasmanischer Chardonney krönen diesen Tag.
Wanderschuhe an und ab geht's. Unser erstes Ziel sind die Henty-Dünen im Norden von Strahan. Ein breiter Gürtel riesiger Wanderdünen schiebt sich immer weiter in den küstennahen Kiefernwald vor. Es gibt keine Wegmarkierung. Einzelne Sträucher oder markante Äste abgestorbener Bäume muss man sich einprägen, wenn die Sonne, so wie heute, nicht zur Orientierung dienen kann. Nach kräftezehrendem auf und ab erreichen wir die Küste. Schmutziges Wasser spült auf den Strand des Ocean Beach . So dreckiges Wasser hier draußen in der Wildnis? Nein, es ist kein Dreck, diese Färbung erzeugt die Natur selbst. Weit geht der Blick über die Bucht zum Cape Sorell, wo das braune, taningefärbte Wasser des Gordon River die Macquerie Bucht verläßt.
Wir fahren noch zu einer anderen Stelle am Ocean Beach, bevor wir im nahen Regenwald zu den Hogarth-Fällen wandern. Auf diesem Weg begleitet uns lautes Geschrei aus den hohen Gipfeln. Es dauert eine Weile, bis wir sie ausmachen, eine Gruppe gelbschwänziger schwarzer Kakadus . Dieser, nur auf Tasmanien vorkommende Vogel, ist für uns Symbol einer intakten australischen Wildnis.
Schnell haben wir am folgenden Morgen das scheußliche Tagebaugebiet um Queenstown passiert. Ein kurzer Spaziergang durch den morgendlichen Wald führt uns zu den Nelson Falls. Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Etappenziel, wir haben gerade den Victoria-Pass passiert und sind mitten im Franklin-Gordon Wild Rivers National Park, suche ich verzweifelt unseren Nationalpark-Pass, der uns für drei Monate Eintritt in alle tasmanischen Nationalparks gewährt. Er ist und bleibt verschollen. Beim Fußmarsch zum Donaghys Hill lassen wir uns aber durch die einzigartige Natur gefangen nehmen. Welcher Kontrast zu den feuchten Regenwäldern. Wir steigen durch einen lichten Wald mit Baumriesen mit ca. einem Meter Durchmesser, darunter viele Mimosen, bergan. Oben auf der Höhe pfeift der Wind. Den Wald haben wir hinter uns gelassen. Über niedrigen Buschbestand und unzählige blühende Stauden geht der Blick weit übers Land. Soweit das Auge reicht bedecken dichte Wälder Hügel und Täler.
Am Lake St. Clair kommen wir in arge Schwierigkeiten. Unser Quartier liegt mitten im Nationalpark und den können wir nur mit gültiger Eintrittskarte betreten. Die Rangerin hat ein Einsehen und nimmt mir meine Erklärung über den verlorenen NP-Pass ab. Wir erhalten ein 24-Stunden Ersatz-Ticket. "Und danach?" "Na, dann kommst Du eben noch 'mal vorbei!", sprach's und wollte nicht einmal Geld dafür. Wir erkunden noch etwas die Umgebung unserer Hütte und das nahe Seeufer, dann ist der Tag auch schon wieder zu Ende. Am knisternden Kaminfeuer planen wir den nächsten Tag.
Mit heulendem Motor jagd das Motorboot über den See. Wir lassen uns für eine ausgedehnte Wanderung zum Echo Point bringen. Als das Boot seine Fahrt fortsetzt und das nördliche Seeufer ansteuert, fühlen wir uns mitten in der Wildnis ausgesetzt. Uns umfängt die Stille des Waldes. Über Stock und Stein folgen wir einem nur spärlich markierten schmaler Trampelpfad, klettern über umgestürzte Bäume und jonglieren auf schmalen Stämmen über rauschende Bächen. Ständig nimmt uns irgend etwas in dieser Wildnis gefangen und will in Film und Foto festgehalten werden. So nimmt es nicht Wunder, dass aus den avisierten 3 Stunden Wanderzeit 4,5 Stunden werden.
Die letzte Etappe steht an. Es geht zurück nach Hobart. Diesmal folgen wir dem linken Ufer des Derwent River. Trotz vieler Unterbrechungen ist es gerade Lunch-Zeit, als die markante Silhouette der Tasman-Brücke vor uns auftaucht. Da könnte man doch ... Ja, man kann! Kurz darauf sitzen wir wieder auf der Terrasse des Weinguts Meadowbanks bei leckeren Köstlichkeiten frisch aus dem Meer. Den Nachmittag verbringen wir im turbulenten Treiben in den Boutiquen und Kneipen rund um die Salamanca Market Street.
Die Koffer sind gepackt, das Frühstück wurde abends aufs Zimmer gebracht. Um 02:40 Uhr stehen wir auf. Um 04:30 Uhr brechen wir auf zum Flughafen. Der Mietwagen ist schnell abgegeben und pünktlich startet die Maschine nach Melbourne.

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